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ANST.: 01.01.1970

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Vorschau Spielbericht Spielstatistik Spielernoten

Letzte Aktualisierung: 10:16:18

Ticker-Kommentator: Danial Montazeri

Ich möchte mich damit verabschieden. Danke für Ihre Aufmerksamkeit; auf Wiedersehen!

Viertelfinale - ein gutes Ergebnis für Griechenland. Deutschland steht dagegen im Halbfinale, bekommt es dort am kommenden Donnerstag in Warschau mit England oder Italien zu tun. Zum achten Mal steht Deutschland damit in einem EM-Halbfinale, und erst einmal schied es in einem solchen aus. Auch der neu aufgestellte Weltrekord von 15 Pflichtspielsiegen in Serie stimmt positiv.

In einem deutlich spektakuläreren Spiel als erwartet schlägt Deutschland Griechenland hochverdient mit 4:2. In der ersten Hälfte machte Deutschland dabei offensiv wie defensiv fast alles richtig; "fast", weil die vielen klaren Chancen nur in ein Tor umgemünzt wurden. Nach dem Seitenwechsel spielte Griechenland etwas mutiger, kam völlig überraschend zum Ausgleich, der aber nur kurz währte, weil Deutschland zum einen unbeirrt seinen Spielstil durchzog anstatt sich verunsichern zu lassen, und weil die griechische Defensive - Torwart Sifakis eingerechnet - immer wieder wackelte. Am Ende spiegeln vier Tore die deutsche Überlegenheit gut wider; die zwei griechischen Treffer täuschen über die unterdurchschnittliche Offensivleistung hinweg.

Schluss!

Kurz ausgeführt von Götze auf Müller, der dann den Ball verliert.

Fotakis nochmal mit dem Foul an Götze; Freistoß aus dem rechten Halbfeld.

Dimitrios SALPINGIDIS tritt an und schickt den Ball aus seiner Sicht nach rechts unten, während Neuer in die linke Ecke unterwegs ist.

Tor! Deutschland - GRIECHENLAND 4:2!

Elfmeter für Griechenland! Torosidis mit einer Flanke von links, trifft Boatengs nicht ganz angelegten Arm. Kann man geben, wenn man's gut meint mit den Griechen.

Özil von links an die Strafraumgrenze zu Gomez, der klug ablegt, Özil in Schussposition bringt. Verunglückter Abschluss, flach und ohne viel Wucht, aber das genügt, um Sifakis schlecht aussehen zu lassen. Zum fünften oder sechsten Mal lässt er einen harmlosen Schuss prallen; diesmal reagiert er aber schnell genug um im Nachfassen vor Gomez zu sichern.

Samaras mit einem Konterversuch mit halber Kraft. Hummels, Tackling, Ballgewinn.

Ballbesitz Deutschland; man spricht in solchen Situationen gerne vom Nachhauseschaukeln. Wobei ein Fünftes nicht ausgeschlossen ist.

Fotakis aus der zweiten Reihe, schießt nach links unten auf's Tor - sichere Beute für Neuer.

Fast das 5:1: Solo Özil, in aller Ruhe geht er an Sokratis vorbei, schießt mit rechts, genau auf Sifakis, aber der hat heute noch keinen Ball festhalten können, und auch hier lässt er abermals prallen. Gomez will abstauben, wird aber a) von Maniatis gestört und steht b) abseits.

Doppelwechsel bei der DFB-Elf: Für Miro Klose und Marco Reus kommen Mario Gomez und Mario Götze, der seine Premiere bei der EM feiert.

Özil zu Müller, der nicht sieht, wie Lahm linksaußen startet und viel Raum vor sich hat. Stattdessen versucht Müller den Steilpass auf Klose, der für diesen nicht zu erreichen ist.

Gelb gegen Sokratis für ein Foul an Özil im Mittelfeld.

Özil mit dem perfekten Steilpass in den Lauf des startenden Klose, der halblinks durch ist und per rechtem Außenrist Sifakis zu überwinden versucht. Der kommt gut heraus und blockt mit dem Oberkörper, doch der Abpraller landet bei Marco REUS, der mit einem satten Volley an die Unterkante der Latte schießt, von wo aus der Ball klar ins Tor springt. Aus gegebenem Anlass: Der Treffer zählt auch.

Tor! DEUTSCHLAND - Griechenland 4:1!

Liberopoulos mit einem ambitionierten Versuch aus rund 28 Metern. Fast ebenso weit drüber.

Nikos Liberopoulos ersetzt Grigoris Makos. Volle Offensive jetzt bei den Griechen. Zumindest nominell.

Müller über Umwege mit der Schusschance, nachdem ihm ein Abpraller vor die Füße fällt. Aus spitzem Winkel rechts vorbei am Außennetz.

Klose direkt hinterher fast mit dem 4:1, doch Sifakis mit einer seiner wenigen gelungenen Szenen heute, vereitelt aus kurzer Distanz.

Entscheidung! Kurz vor dem Wechsel hatte Sokratis Özil an der Außenbahn gefoult. Den Freistoß bringt Özil dann an den Fünfer, wo sich Miro KLOSE im Kopfballduell mit Papadopoulos durchsetzt und ins leere Tor einnicken darf, weil Sifakis drei Schritte nach vorne gemacht hat ohne eine Chance auf den Ball zu haben.

Tor! DEUTSCHLAND - Griechenland 3:1!

Thomas Müller kommt nun für Andre Schürrle ins Spiel.

Direkt hinterher zunächst ein Gekas-Schuss, der klar drüberfliegt, und so frei, wie Gekas da schießen durfte, hätte er durchaus mehr einbringen müssen als einen Abstoß für Deutschland. Dann hat Reus auf der Gegenseite die Schussgelegenheit nach schlimmen Maniatis-Fehlpass, doch Torosidis klärt, nachdem Reus zu lange gezögert hat.

Große Antwort: Ballbesitz Deutschland; Özil verlagert nach rechtsaußen zu Boateng, der von Torosidis in Ruhe gelassen wird. Fast aus dem Stand flankt er in die Zone zwischen Fünfmeterraum und Elfmeterpunkt, wo Sami KHEDIRA heraneilt und von Maniatis übersehen wird. Volley setzt er den Ball an Sifakis vorbei ins Tor. Herrlicher Treffer.

Tor! DEUTSCHLAND - Griechenland 2:1!

Auffällig, wie hoch Griechenland nach dem Ausgleich steht, zumindest phasenweise.

Auch für Griechenland ist der Spielverlauf nicht völlig neu. Gegen Polen wurde man zunächst überrannt, lag 0:1 zurück, um dann ins Spiel zu finden und einen Punkt zu ergattern.

Einen zwar nicht identischen, aber durchaus ähnlichen Spielverlauf erlebte die deutsche Mannschaft im Spiel gegen Dänemark, als man ebenfalls aus dem Nichts den Ausgleich kassierte. Von diesem ließ sich die Löw-Elf nicht verunsichern. Und heute?

Wenn Sie den Ticker komplett verfolgt haben, wissen Sie, wie wenig ich diesen Ausgleich erwartet habe. Ansonsten einfach mal das Halbzeitfazit lesen. Soviel dazu.

Wieder ein Konter, und jetzt wird es erstmals ernsthaft gefährlich: Badstuber im Mittelfeld ungenau zu Schürrle, der den Ball nicht unter Kontrolle bekommt. Schneller Konter über Salpingidis, der rechts nach vorne marschiert und die perfekte Hereingabe auf den zweiten Pfosten bringt, wo Boateng Giorgios SAMARAS entwischen lässt.

Tor! Deutschland - GRIECHENLAND 1:1!

Erstmals ein griechischer Konter, der im Ansatz Gefahr ausstrahlt: Katsouranis mit dem Ballgewinn im Zentrum samt schnellem Vertikalpass auf Samaras, der Gekas neben sich weiß und Badstuber sowie Hummels vor sich hat. Sein Versuch, den Ball an Badstuber vorbei zu spitzeln, misslingt; der Verteidiger klärt.

Reus setzt Sifakis unter Druck, und das fruchtet sofort, denn der Torwart bringt seinen Befreiungsschlag dorthin, wo Schürrle steht. Aus 20 Metern täuscht er einen Schuss an, sucht stattdessen den Doppelpass, der nicht genau genug kommt.

Torosidis mit dem Versuch einer Flanke aus dem Halbfeld, doch Gekas steht abseits. War übrigens Torosidis' erster Passversuch heute. Kein Witz. Seine bisherigen Ballkontakte resultierten aus Versuchen, Bälle zu erobern. Gelang nicht oft.

Griechenland jetzt nicht mehr im 4-1-4-1 sondern in einem 4-2-3-1, das etwas offensiver interpretiert werden dürfte. "Dürfte", weil bislang vor allem Deutschland in Ballbesitz ist.

Fernando Santos, Griechenlands Coach, stellt um: Torosidis wechselt von rechts nach links; Maniatis rückt dafür nach rechts hinten. Fotakis agiert im Mittelfeld, und Gekas verdrängt Salpingidis aus dem Sturmzentrum nach rechtsaußen.

Doppelwechsel bei den Griechen: Für Sotiris Ninis und Giorgos Tzavellas kommen Fanis Gekas und Giorgos Fotakis.

Weiter geht's.

Allzu oft hört man bei Spielen zwischen einer feldüberlegenen und einer defensiv ausgerichteten Mannschaft von Kommentatoren den Spruch, die überlegene würde sich zu wenig bewegen, am Spiel ohne Ball würde es mangeln. Deutschland liefert hier eine erste Halbzeit, die man als Lehrfilm verkaufen könnte, wie es besser, wie es richtig geht: Zahlreiche Rochaden im Spiel ohne Ball, abgestimmte Lauf- und Passwege, variable Angriffsoptionen - Deutschland erstickt die griechische Abwehr, hatte vier, fünf, sechs glasklare Chancen. Dass es nur 1:0 steht, darf man zwar bemängeln, doch angesichts der griechischen Offensivschwäche ist hauptsächlich, dass man überhaupt führt. Griechenland offenbarte vom Start weg große Abstimmungsprobleme; zum Teil fehlt es schlicht an individueller Klasse (Tzavellas, Samaras, Ninis), um Deutschland angemessen zu verteidigen. Bleibt die Frage: Wird Griechenland weiter mauern, um sich vom Ergebnis her gebührlich zu verabschieden? Oder wird es offensiver auftreten und so Gefahr laufen, komplett auseinandergenommen zu werden?

Pause!

Schürrle mit dem nächsten Versuch, diesmal aus der Distanz: Aus rund 21 Metern nimmt er Maß, trifft den Ball voll und schickt ihn knapp links vorbei. Sifakis wäre chancenlos gewesen.

Drei Minuten Nachspielzeit.

Kurz ausgeführt von Özil auf Schweinsteiger, der prallen lässt; nochmal Özil, Flanke - Tzavellas wirft sich in die Flugbahn des Balles.

Schürrle über links, schlägt einen Haken an Torosidis vorbei nach innen, schlenzt in Richtung langes Eck - abgefälscht, vorbei, Ecke.

Keine Reaktion der Griechen, die sich erstmal in die Pause retten möchten. Weiter nur Ballbesitz Deutschland, und weiter Fußball in eine Richtung.

Keine Frage: Absolut verdiente Führung. Und eigentlich schon fast die Entscheidung.

Özil aus dem Zentrum mit der Spielverlagerung nach links, wo Philipp LAHM den Ball in Ruhe annehmen darf, nach innen zieht und aus rund 19 Metern mit rechts in Richtung rechtes oberes Eck schlenzt. Nicht unhaltbar, der Ball. Sifakis lässt dennoch passieren.

Tor! DEUTSCHLAND - Griechenland 1:0!

Weiter Deutschland: Özil mit einem starken Solo, verlädt nacheinander drei Griechen und dringt halblinks in den Strafraum ein, schlägt dann einen Haken und legt nach hinten ab, wo Khedira heraneilt, sofort schießt, direkt auf Sifakis, der abermals prallen lässt. Papadopoulos klärt.

Özil hoch in die Mitte, wo ein Verteidiger klärt.

Ballgewinn Schweinsteiger gegen Ninis, schneller Pass nach vorne links, wo Lahm flankt und Torosidis zur Ecke lenkt.

Schürrle setzt sich auf Links gut durch, sucht dann aus recht spitzem Winkel den Schlenzer - deutlich am langen Eck vorbei.

Mal ein Abschluss von Ninis, der von halbrechts von außerhalb des Strafraums schießt. Eigentlich sichere Beute für Neuer, der aber prallen lässt. Mach nichts; Boateng ist in Ballnähe und sonst niemand.

Das liegt daran, dass sich bis auf Samaras, Ninis und Salpingidis niemand in solche Angriffe einschaltet. Da wird eher auf Standards spekuliert als auf überfallartige Konter.

Überhaupt leistet sich die deutsche Mannschaft gerade ein, zwei Ballverluste mehr als nötig, sprich: ohne unter Bedrängnis zu sein. Hier verdribbelt sich Hummels in der griechischen Hälfte, doch die Konter des Außenseiters strahlen null Gefahr aus. Bislang.

Dritter unnötiger Fehlpass von Schweinsteiger bislang.

Jenes 1:0 ist übrigens überfällig. Deutschland mit vielen Abschlüssen, tollen Laufwegen, mit Kombinationen, mit eigentlich allem, was ein gutes Offensivspiel ausmacht. Außer - Effizienz im Abschluss.

Reus schon wieder, profitiert von einem gravierenden Stellungsfehler von Tzavellas - nicht dem ersten heute - und kommt aus elf Metern von halbrechts zu einem Volley - klar vorbei. Etwas ruhiger, kontrollierter abschließen, und es steht 1:0.

Riesenchance! Özil von rechts flach in den Rückraum zu Reus, der zu schießen versucht, den Ball nicht voll trifft und so eine Art Hereingabe produziert. Die landet am zweiten Pfosten fast, fast bei Klose. Da fehlten Zentimeter.

Nochmal Deutschland: Reus von halbrechts, schließt flach ab, visiert das kurze Eck an - Sifakis!

Resultat: Erfolg, jedenfalls fast. Starke Kombination in Strafraumnähe; Reus legt dort perfekt nach rechts für Özil auf, der aus zehn Metern frei zum Abschluss kommt - Sifakis! War aber auch nicht sonderlich schwer zu halten. Hätte Özil mehr draus machen müssen.

Deutschland spielt extrem variabel. Mal wird direkt kombiniert und der tödliche Pass versucht, mal wird die rechte Seite überladen und das Klein-Klein probiert, mal wird ein hoher Ball in den gegnerischen Strafraum gespielt.

Bei Konterversuchen der Griechen wirken Badstuber und Hummels sehr präsent. Salpingidis bislang ohne kontrollierten Ballkontakt im Strafraum.

Samaras und Tzavellas auf links nacheinander mit Stellungsfehlern, die erst Khedira, dann Özuil bestrafen; letzterer mit einem feinen Steilpass auf Reus, der rechts vorne Platz hat, gerade überlegt, ob er flanken oder selbst nach innen ziehen soll, als Sokratis herangerauscht kommt und ihm den Ball vom Fuß grätscht.

Katsouranis mit starker Balleroberung gegen Schürrle, dann der Pass nach rechts zu Ninis. Der geht einige Meter, spielt den Ball dann diagonal nach vorne in Richtung Salpingidis, doch Hummels steht gut, klärt.

Flanke Boateng, hoch und weit in den Sechzehner, wo Khedira minimal von Torosidis gehalten wird und sehr leicht zu Boden geht. Keine Schwalbe, wie Torosidis, sagen wir mal: andeutet. Aber auch ganz eindeutig kein Elfmeter.

Griechenland nun darum bemüht, Kompaktheit zu erreichen. Durch kluge Laufwege gelingt es den deutschen Offensiven aber immer wieder Lücken zu reißen.

Das dritte Foul schon von Giorgios Samaras. Überfällig, diese Gelbe.

Gute, schnelle Kombination zwischen Khedira, Özil, Khedira, Klose und Özil. Letzterer bekommt den Ball rechts im Strafraum nicht genau genug serviert, und so kann er nicht kontrolliert abschließen.

Nächste gute Gelegenheit für Deutschland: Riesenlücke zwischen griechischem Mittelfeld und der Viererkette; ein, zwei schnelle Pässe genügen, und Reus hat Platz: In hohem Tempo geht er auf den Strafraum zu, befindet sich im Rücken der Abwehr, schließt aber etwas überhastet ab; vielleicht verspringt ihm auch der Ball. Der Abschluss misslingt jedenfalls völlig.

Ninis offenbart große Probleme im Stellungsspiel. Er schafft es bislang kaum, den Passweg zu Schürrle zu schließen, sodass der viel Platz auf Linksaußen hat.

Die Anfangsphase erinnert aus griechischer Sicht stark an die aus dem Polen- oder dem Tschechien-Spiel. Nur der frühe Gegentreffer fehlt noch.

Daran ändert auch Makos' Distanzschuss nichts. Harmlos, weil flach und ohne Zug, direkt auf Neuer.

Etwas überraschend entsprechend die vielen Lücken, die die deutsche Mannschaft bislang vorfinden. Momentan scheint es nur eine Frage der Zeit, wann das 1:0 fällt.

Griechenland steht deutlich höher als erwartet. Nicht falsch verstehen: Die Viererkette steht nicht auf Höhe der Mittellinie, sondern knapp an der Strafraumgrenze. Ich dachte aber, sie würde bedeutend tiefer verteidigen.

Sifakis muss behandelt werden, weil Klose oder Schürrle oder beide ihn da erwischt hatten. Der Keeper blutet leicht aus der Nase, macht aber erstmal weiter.

1:0 Deutschland, aber der Treffer zählt nicht, und bevor Sie daheim sich aufregen wie die Akteure auf dem Rasen - Skomina hat diesmal alles richtig gemacht. Was war passiert? Khedira schoss aus 17 Metern flach auf die Tormitte, wo Sifakis nur prallen ließ. Klose und Schürrle sprinteten zum Abpraller, waren je schneller als die gesamte griechische Abwehr; Klose dann mit dem Abstauber, doch weil er knapp aus dem Abseits kam, steht es weiter 0:0.

Dem Angriff ging ein rüdes Foul von Samaras an Khedira voraus. Zwingend Gelb. Schiedsrichter Skomina aber lässt auch nach dem ausgespielten Vorteil die Karte stecken.

Erste Großchance! Reus über rechts, hat viel Platz und bringt den Ball flach in Richtung Elfmeterpunkt. Dort steht Klose frei, kommt aber nicht zum Abschluss, weil ihm Reus in den Rücken spielt. Hinten lauert Schürrle, doch Torosidis klärt knapp vorher. Brandheiß!

Jedenfalls läuft das Spiel jetzt, und zwar in eine Richtung: Deutschland attackiert, ein erster Ball in den Strafraum bringt aber keine Gefahr, weil Klose abseits steht.

Der Anstoß musste wiederholt werden, weil die Griechen auf den Countdown des Publikums statt den Pfiff des Schiedsrichters hörten. Hab ich auch noch nicht erlebt.

Anpfiff!

Die Spieler kommen auf's Feld. Erst noch die Hymnen, dann geht's los. Sollte sich Deutschland übrigens durchsetzen, bedeutete das einen Weltrekord - noch nie hat eine Länderauswahl 15 Pflichtspiele hintereinander gewonnen. Deutschland steht jetzt (gemeinsam mit Frankreich, Niederlande und Spanien) bei 14.

Gleich vier Änderungen nimmt Joachim Löw vor - und überrascht damit nicht nur mich. Der zuletzt gesperrte Jerome Boateng verdrängt Lars Bender auf die Bank, obwohl dessen Läufe in der Offensive vielversprechender scheinen als alles, was Boateng gewöhnlich im Spiel nach vorne leistet. Dass Miroslav Klose für Mario Gomez beginnt, ist schon eher nachvollziehbar (wenn auch bitter aus Sicht von Gomez, der bisher verlässlich traf). Kloses Fähigkeiten im Kombinationsspiel prädestinieren ihn für die Rolle der Sturmspitze gegen mauernde Gegner. Zudem ersetzen Andre Schürrle und Marco Reus (der sein Turnierdebüt feiert) Lukas Podolski und Thomas Müller.

Zu den Aufstellungen. Bei den Griechen gibt es zwei Änderungen im Vergleich zum 1:0 gegen Russland, und eine davon ist doppelt bitter: Spielmacher Giorgos Karagounis muss aufgrund einer fälschlicherweise erteilten Gelben Karte zuschauen. Außerdem sitzt Fanis Gekas nur auf der Bank. Stattdessen beginnen Grigoris Makos und Sotiris Ninis.

Deutschland wird also so gut wie permanent den Ball besitzen. Kein Wunder, dass unter der Woche oft der Vergleich zum Champions League-Endspiel zwischen Bayern und Chelsea gezogen wurde. Wirklich stimmig ist der Vergleich aber nicht. Chelsea ist schlicht stärker als Griechenland. Absolut wie im Verhältnis zum Gegner.

Entsprechend destruktiv wird der Außenseiter auch heute auftreten. Hauptsache, man kassiert kein Gegentor und wird dadurch in die Lage versetzt, selbst das Spiel machen zu müssen. Abwarten, ob die Griechen bei sich bietenden Kontersituationen überhaupt mit mehr als zwei, drei Spielern attackieren.

Wie? Mit gnadenloser Effizienz und einer über weite Strecken gut organisierte Defensive. Gegen Polen und Tschechien wackelte diese zu Beginn noch jeweils; gegen Russland, als Griechenland tiefer stand, noch mehr auf das pure Verteidigen aus war als zuvor, stand dann erstmals auch die Null.

Herzlich willkommen zum EM-Viertelfinalspiel zwischen Deutschland und Griechenland. In keinem anderen K.o.-Spiel des Turniers sind die Rollen dermaßen klar verteilt wie heute. Deutschland, mittlerweile der Topfavorit auf den Titel, gegen Griechenland, die Nation, über die man sich wundert, wie sie es ins Viertelfinale geschafft haben.

Ticker-Kommentator: Danial Montazeri

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