Vor Beginn

ANST.: 01.01.1970

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Letzte Aktualisierung: 09:19:45

Ticker-Kommentator: Danial Montazeri

Nun also Otto Rehhagel. Nicht nur ich fiebere seinem Debüt kommende Woche in Augsburg entgegen. Dortmund empfängt dann Hannover 96. Ich möchte mich verabschieden. Danke für Ihre Aufmerksamkeit; auf Wiedersehen!

Schließlich ein verdienter Sieg für den BVB; ein Sieg, der nicht passender beschrieben werden kann, als so: Arbeitssieg. Gegen kompakte, gut organisierte Berliner schaffte es Dortmund nur dreimal, sich klare Chancen zu erarbeiten. Die Dritte wurde genutzt. Zwischen den Gelegenheiten wagte sich Hertha selten nach vorne, kam dabei dennoch zu drei guten Chancen, wobei sie von individuellen Fehlern der BVB-Hintermannschaft profitierte.

Abpfiff!

... Ballverlust Niemeyer!

Blaszczykowski mit einer ganz schwachen Hereingabe aus dem linken Halbfeld. Hertha nochmal mit dem Konter ...

Nochmal Freistoß für den BVB ...

Starke Szene von Ebert, der rechts an der Linie nacheinander zwei Borussen düpiert; seine Flanke wird aber abgefälscht, landet so in Weidenfellers Armen.

Wenn Hertha hier noch ein Tor schießt, dann nach einem Standard. Dortmund verteidigt souverän, hat sogar mehr Ballbesitz in diesen Schlussminuten. Und Hummels spielt auch nicht mehr.

Blaszczykowski zieht einige Meter vor dem Strafraum zwei Berliner auf sich, schickt dann rechts den nachrückenden Owomoyela, der mit seiner Flanke aber hängen bleibt.

Ramos tanzt links Kehl aus, seine Hereingabe wird aber direkt vom ersten Verteidiger geblockt. Blaszczykowski dann mit dem weiten Ball für Lewandowski, der sich aber nicht gegen zwei Abwehrspieler behaupten kann.

Tatsächlich ist Dortmund dem zweiten Tor näher, als Hertha dem Ausgleich. Richtiger wäre wohl die umgekehrte Formulierung: Dortmund weniger weit entfernt.

Lewandowski halblinks, gewinnt den Sprint gegen Mijatovic, spielt von der Grundlinie scharf in die Mitte, doch Kraft blockiert die Hereingabe am kurzen Pfosten.

Mats Hummels aus dem Spiel. Ich glaube, aus Leistungsgründen; jedenfalls läuft er nicht unrund. Verdient hat er sich diese Auswechslung allemal. Es kommt Felipe Santana.

Kobiashvili ganz fein mit dem Pass nach rechtsaußen, Flanke Ebert, doch Ramos erwischt den Ball am kurzen Pfosten nicht richtig. War auch sehr schwer zu nehmen.

Der nächste Wechsel, diesmal beim BVB: Moritz Leitner kommt für Lucas Barrios. Dortmund nominell also defensiver fortan.

Was für ein Einstand: Ronny mit einem sensationellen Außenristpass in den Lauf von Raffael, der frei durch ist, den Ball aber nicht sauber mitnimmt, so eine Riesenchance vergibt. Subotic kann somit dazustoßen, klären.

Wechsel bei den Hauptstädtern: Ronny ersetzt Felix Bastians. Kobiashvili geht nach links hinten.

Hertha tut sich schwer damit, das Spiel in die Hälfte der Dortmunder zu verlagern.

Hertha wirkt angeschlagen. So zumindest lässt sich deuten, dass sich niemand bewegt, als Kobiashvili in der eigenen Hälfte den Ball hat. So schlägt der Georgier mangels Optionen den Ball weit nach vorne. Da steht nun niemand.

Jetzt ist Hertha gefordert, was dem BVB in die Karten spielt. Den Gegner kommen lassen, dann schnell umschalten. Bessere Aussichten, als das Spiel machen zu müssen. Denn damit kam Dortmund heute über weite Strecken nicht klar.

Erster guter Angriff der Gäste nach dem Seitenwechsel. Und sofort klingelt's. Blaszczykowski hat rechtsaußen Platz und Zeit, flankt mustergültig in die Zone zwischen Elfmeterpunkt und Fünfmeterraum; Kopfball Lewandowski - Glanzparade Kraft, der das sichere Tor verhindert, indem er den Kopfball an die Latte lenkt. Von dort prallt der Ball nach rechts zurück ins Feld, wo Kevin GROSSKREUTZ steht, per ästhetisch eher weniger wertvollem Fallrückzieher einnetzt!

Tor! Hertha BSC - BORUSSIA DORTMUND 0:1!

Schwacher Ball von Bender, dem es nicht gelingt, den links startenden Schmelzer einzusetzen, obwohl er nicht bedrängt wird.

Wechsel bei den Gastgebern: Für Nikita Rukavytsya kommt Pierre-Michel Lasogga. Dieser orientiert sich in den Angriff; Ramos rückt auf den linken Flügel.

Definitiv das schwächste Rückrundenspiel des BVB.

Großkreutz zu ungenau in den Lauf von Barrios, Hubnik kann klären ohne sich groß strecken zu müssen.

In diesen Minuten mindestens ausgeglichene Spielanteile, wobei die Hertha gefährlich wirkt, dabei immer wieder von individuellen Fehlern des BVB profitiert.

Kehl mit dem Ballverlust gegen Raffael, der dann zum Solo ansetzt, Bender zunächst austanzt; im zweiten Anlauf kann der Borusse dann klären.

Blaszczykowski hoch vor den Fünfer, Kraft kommt raus - und faustet die Hereingabe weit nach vorne.

Ecke Dortmund. Bisher immer im Ansatz gefährlich.

Hertha dem 1:0 nun deutlich näher als Dortmund.

Nochmal Berlin! Hummels mit dem nächsten Aussetzer, schießt Raffael an, der daraufhin Ebert rechts mitnimmt. Der hat Platz, flankt scharf auf den zweiten Pfosten - oder ist das ein Schuss? Ganz knapp links unten vorbei; Ramos fehlen zudem nur Zentimeter, um das Ding über die Linie zu drücken.

Die Hertha weit nach vorne zu Ramos. Der hat den Ball rund zehn Meter vor dem Dortmunder Strafraum, lässt Subotic stehen, und als Hummels dazustößt, passt er in den freien Raum in den Lauf von Ebert, der von der Strafraumgrenze aus frei zum Schuss kommt - und links unten am langen Eck vorbeizielt. Ganz knapp!

Und das nicht gerade ansehnlich. Owomoyela von hinten rechts lang und weit - direkt zu Mijatovic.

Dortmund gleich wieder mit viel Ballbesitz, macht das Spiel.

Nicht für Lukasz Piszczek. Bei seiner Chance vor der Halbzeit hat er sich verletzt, als Mijatovic ihm eindeutig unabsichtlich im Fallen mit den Stollen im Gesicht traf. Klingt übel, und tatsächlich soll sich Piszczek auf dem weg ins Krankenhaus befinden. Für ihn kommt Patrick Owomoyela.

Weiter geht's.

Durchaus gerecht, dieses 0:0. Dortmund hat erwartungsgemäß deutlich mehr vom Spiel, schafft es aber nur vereinzelt, den Berliner Abwehrverbund, bestehend aus zwei Viererketten, zu knacken. So kam der BVB zu zwei großen Chancen, denen eine Berliner Gelegenheit gegenübersteht. Diese vergab Raffael nach Hummels-Aussetzer. Aus dem Spiel heraus bleibt Hertha ansonsten harmlos.

Pause!

Und plötzlich wieder Dortmund: Hummels hoch nach vorne, Blaszczykowski per Kopf vom Sechzehner zurück ins Mittelfeld zu Lewandowski, der sofort in die Tiefe passt, so Piszczek einsetzt; Kraft ist früh draußen, wirft sich in den Schuss - und pariert!

In den letzten Minuten wiederum ein Rückfall in vergangene Zeiten. Soll heißen: Viele Fehler auf beiden Seiten.

Auch wenn es weniger an schönen Spielzügen liegt, als individuellen Fehlern geschuldet ist: Das Spiel unterhält in dieser Phase deutlich besser als in der ersten halben Stunde.

Wieder ein Standard für den BVB, wieder wird es gefährlich: Barrios verlängert auf den zweiten Pfosten, wo Kraft zu spät kommt und Glück hat, dass Hummels den Ball nicht trifft, als er versucht, diesen aus der Luft zu nehmen.

Im direkten Gegenzug nach einem Standard drei Schussversuche, zwei davon von Barrios, die allesamt in höchster Not geblockt werden!

Was für ein Ding, was eine Riesenchance für Hertha! Hummels hat den Ball im eigenen Strafraum, dreht sich mit dem Leder am Fuß, statt zu klären, obwohl Raffael ihn bedrängt. Resultat: Ballverlust, und Raffael ist frei vor Weidenfeller, schießt sofort - und scheitert am Keeper!

Solche Gelegenheiten gilt es zu nutzen, wenn der Gegner einem das Leben schwermacht, kaum etwas zulässt.

Erste gute Chance für Dortmund - und was für eine! Blaszczykowski halbrechts in die Tiefe, schickt Piszczek, der querlegt - und den völlig freien Barrios bedient. Der muss aus neun Metern Torentfernung nur die Innenseite hinhalten - und verstolpert! Unfassbar!

Ungewohnte Rollenverteilung: Raffael jagt Bender den Ball ab, schaltet schnell um, sucht den Doppelpass mit Ramos, der zwar mitdenkt, aber zurückgepfiffen wird, weil er abseits steht. Richtig.

Dass Dortmund nicht durchbricht, liegt auch an der souveränen Defensivvorstellung der Hertha, die gut verschiebt, wenig zulässt. Auf Kosten der Offensive, wohlgemerkt.

Hertha nun schon lange, sehr lange nicht mehr in Strafraumnähe der Gäste.

Subotic mit seinem nächsten langen Ball in die Spitze, der aber sehr ungenau kommt und bei Kraft landet.

Blaszczykowski mit viel Zug an den Fünfer - harmlos.

Freistoß aus dem linken Halbfeld nach Foul von Ebert an Lewandowski.

Dennoch: Dortmund bekommt das Spiel besser unter Kontrolle, wirkt weniger hastig, als zu Spielbeginn, auch wenn das kreative Element fehlt.

Blaszczykowski mit dem guten Pass in den Lauf von Schmelzer, der von links flach an die Strafraumgrenze spielt, wo Lewandowski an den Ball gelangt, von halbrechts mit dem rechten Außenrist schießt - und den Ball nicht richtig trifft. Zudem wird der Versuch abgefälscht, landet bei einem Verteidiger.

Gute, wichtige Rettungsaktion von Hubnik vor dem eigenen Strafraum; dann der Ball nach rechts zu Ebert, dem jedoch ein Stockfehler unterläuft. Ballbesitz BVB.

Dortmund immer wieder mit langen Bällen in die Spitze. Klingt harmlos; weil sich Mijatovic und Kraft nun schon zum zweiten Mal nicht gut abstimmen, kommt kurzzeitig Konfusion auf, ehe Hubnik klären kann.

Endlich mal der Ansatz eines Direktspiels bei den Gästen, doch wieder kommt ein Pass von Großkreutz, gedacht für Barrios, etwas zu unpräzise.

Überraschend ausgeglichene Anfangsphase, in der mir die Hertha fast besser gefällt, als der BVB. Beide Teams indes noch ohne ernsthaften Torschuss.

Erster schöner Angriff der Hertha: Eine feine Kombination über Kobiashvili und Raffael befördert den Ball zu Ramos, der das Spiel öffnet, rechts Ebert einsetzt, doch dessen Flanke wird von Schmelzer geblockt.

Kehl per Kopf besser als Niemeyer, köpft zu Großkreutz, der nach rechtsaußen zu Blaszczykowski spielt. Gute hohe Flanke in Richtung Barrios; wichtiger Kopfball von Mijatovic, der damit klärt.

Barrios wechselt sich mit Lewandowski immer wieder ab: mal lässt er sich fallen, mal besetzt er das Sturmzentrum. Bislang agiert er, Barrios, auffälliger, als sein Mitspieler.

Der nächste ungenaue Ball, diesmal von Subotic. Ballbesitz Hertha; Janker nach rechts zu Ebert, der wiederum den durchstartenden Janker einsetzen will, aber an Piszczek hängen bleibt.

Das Spiel ist noch sehr hektisch; auch die Borussia verliert Bälle im Spiel nach vorne, hier etwa Großkreutz, der ungenau passt.

Kobiashvili hoch nach vorne zu Rukavytsya, der sich aber nicht gegen Subotic durchsetzt.

Barrios mit nach hinten, erobert im Mittelfeld den Ball von Raffael. Viel Ballbesitz für den BVB.

Dortmund gewohnt aggressiv, setzt die Berliner unter Druck.

Wie erwartet beginnt nicht Lewandowski im Sturm, sondern Barrios; Lewandowski positioniert sich zentral hinter seinem Mitspieler.

Anstoß!

Ungefähr 20.000 Dortmund-Anhänger sind im Olympiastadion - rekordverdächtig. Ganz große Kulisse hier.

Michael Preetz bestätigte soeben bei sky die Anstellung von Otto Rehhagel. Schon ein Hammer!

Auch die Aufstellung der Hertha durfte mit Spannung erwartet werden. Das Interims-Duo Tretschok/Covic verändert die Mannschaft im Vergleich zum VfB-Spiel auf drei Positionen: Der gesperrte Andreas Ottl, Alfredo Morales und Pierre-Michel Lasogga werden durch Christoph Janker, Nikita Rukavytsya und Adrian Ramos ersetzt. Interessant: Levan Kobiashvili beginnt auf dem Papier im zentral-defensiven Mittelfeld neben Peter Niemeyer.

Interessant wird sein, wie der BVB allerdings einen neuerlichen personellen Rückschlag verkraftet. Nach Mario Götze fällt nun auch Shinji Kagawa aus, der in den vergangenen Wochen DIE prägende Figur war. Auf die Frage, wie die Elf nach Kagawas Ausfall aussehe, wusste Jürgen Klopp am Donnerstag noch keine Antwort. Nun liefert er sie: Viererkette und Doppelsechs - alles wie gehabt. Davor kommt Kevin Großkreutz über links, Lucas Barrios durch die Mitte, Jakub Blaszczykowski über rechts; Robert Lewandowski beginnt im Sturm. Zumindest auf dem Papier. Abwarten, ob wirklich Barrios hinter Lewandowski beginnt oder andersherum, wie der BVB vergangene Saison oft agierte.

Aber, ganz ehrlich: Dies gilt wohl auch für den Hauptstadtclub. Dortmund ist formstark wie in der Meistersaison, hat nun schon seit 15 Spielen nicht mehr verloren und fünfmal in Folge gewonnen. Dortmund kassiert keine Gegentore; Dortmund spielt tollen Kombinationsfußball, Dortmund trifft nach Belieben.

Und diese wartet seit nunmehr zehn Spielen auf einen Sieg, verlor die letzten vier Partien in Serie. Tiefpunkt war zweifelsfrei das 0:5 in Stuttgart, bei dem sich die Berliner nicht bundesligatauglich präsentierten. Und jetzt kommt ausgerechnet Borussia Dortmund. Riecht nach Debakel. Wobei die drei Mannschaften, die noch hinter der Hertha stehen, allesamt ähnlich schwere Aufgaben vor sich haben und wohl eher nicht punkten dürften.

Herzlich willkommen in der Bundesliga zur Begegnung des 22. Spieltages zwischen Hertha BSC Berlin und Borussia Dortmund. Wie anders sollte ein Vorbericht für dieses Spiel beginnen, als mit dem Namen: Otto Rehhagel. Die Trainerlegende soll nach übereinstimmenden Medienberichten nach dem Dortmund-Spiel als neuer Coach vorgestellt werden. Ob das jetzt eine besonders kluge oder eine besonders dumme Idee ist, soll an dieser Stelle nicht erörtert werden. Jedenfalls ist das heutige eine Art Übergangsspiel, in dem sich Rene Tretschok und Ante Covic für die Hertha-Elf verantwortlich zeigen.

Ticker-Kommentator: Danial Montazeri

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