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ANST.: 01.01.1970

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Letzte Aktualisierung: 19:01:26

Ticker-Kommentator: Malte Müller-Michaelis

Damit verabschiede ich mich für den Moment aus der HDI-Arena, danke für Ihre Aufmerksamkeit und Ihr Interesse und wünsche noch ein schönes Rest-Wochenende. Bei uns geht es in der Live-Berichterstattung zur Bundesliga natürlich gleich weiter mit dem Topspiel zwischen Dortmund und Leverkusen sowie morgen den Sonntagspartien.

Dementsprechend kann 96 nächste Woche einigermaßen entspannt nach Mainz fahren, während Schalke am 2. Spieltag im Topspiel gegen die Bayern schon richtig unter Druck steht.

Auf der anderen Seite hat Tayfun Korkut allen Grund, mit seinem Team und vor allem dem heutigen Ergebnis überaus zufrieden zu sein. Hannover zeigte zwar spielerisch über weite Strecken mit Sicherheit keine Glanzleistung und drohte in der starken Phase der Schalker zu Beginn der zweiten Halbzeit sogar komplett auseinanderzufallen. Doch die Gastgeber blieben ruhig, zeigten mit dem Doppelschlag zu Ausgleich und Führung eine starke Reaktion und konzentrierten sich dann auf das, was sie am besten können: kompakt stehen und diszipliniert verteidigen.

Nach der Auftaktpleite wird die Kritik an Jens Keller mit Sicherheit nicht leiser werden. Der Schalke-Trainer steht zum Saisonstart sofort enorm unter Druck.

Bemerkenswerterweise werden die Schalker vom mitgereisten Anhang mit Applaus verabschiedet. Dabei hat Königsblau nun wirklich keinen Grund zum Feiern. Die zweite 1:2-Niederlage im zweiten Pflichtspiel der Saison ist mit Sicherheit das Gegenteil dessen, was sich die Gäste vorgenommen hatten. Noch bedenklicher: Auch spielerisch konnten die Schalker nur gut 20 Minuten zwischen Wiederanpfiff und dem Ausgleichstreffer überzeugen. Das reicht dann halt nicht, um in Hannover zu gewinnen.

Kurz danach ist Feierabend. Hannover 96 schlägt Schalke 04 mit 2:1!

Edgar Prib geht auf Höhe der Mittellinie gegen Benedikt Höwedes etwas zu hart zu Werke und holt sich seine erste Gelbe Karte der Saison ab.

Joselu hat seine Schuldigkeit getan. Der Stürmer ist sichtlich ausgepowert, humpelt vom Feld, wird mit Sonderapplaus verabschiedet und für die letzten Sekunden durch Artur Sobiech ersetzt.

Auf der anderen Seite geht Kevin-Prince Boateng nach einer Fuchs-Flanke von links im gegnerischen Strafraum etwas übermotiviert in den Luftzweikampf gegen Andreasen. Schiedsrichter Gagelmann entscheidet korrekt auf Stürmerfoul und damit wieder Ballbesitz Hannover.

Stattdessen haben die Hausherren die Riesenchance, hier alles klar zu machen. Sakai schaltet sich in die Offensive ein, sprintet die rechte Außenbahn runter bis zur Grundlinie und bringt von dort aus eine tolle Flanke auf den zweiten Pfosten, wo Joselu mit dem Kopf zur Stelle ist. Den Aufsetzer des Spaniers aus kurzer Distanz kann Fährmann in höchster Not an die Unterkante der Latte lenken. Starke Szene von allen Beteiligten!

Jeder Angriffsversuch der Schalker wird im Keim erstickt. Sobald die Gäste in die gegnerische Hälfte kommen, werden sie von den Hannoveranern konsequent gedoppelt. Es sieht nicht so aus, als sollte hier aus 96-Sicht noch etwas anbrennen.

Und 96 hat es mit Blick auf die Uhr natürlich nicht eilig. Gülselam geht nach Ballgewinn nicht steil, sondern schiebt die Kugel nach rechts zu Joselu, der von Matip unsanft gestoppt wird. Das hat weh getan, gibt Freistoß und eine kurze Behandlungspause, bei der wertvolle Sekunden verrinnen.

Bei Schalke geht in dieser Phase nicht wirklich viel zusammen. Die Gäste tun sich gegen nun wieder tief stehende Hannoveraner wie schon in der ersten Halbzeit sehr schwer.

Jetzt wechselt auch Tayfun Korkut zum zweiten Mal: Leonardo Bittencourt, der mit seiner starken Vorarbeit zum Ausgleich die Wende einleitete, geht vom Feld. Für ihn kommt Ceyhun Gülselam neu ins Spiel. Der Neuzugang von Galatasaray feiert sein Bundesliga-Debüt für 96.

Den anschließenden Freistoß bringt Ayhan auf den zweiten Pfosten. Huntelaar läuft ein, kommt vor Zieler an den Ball, köpft aber deutlich am Tor vorbei. Der Treffer hätte ohnehin nicht gezählt, da Huntelaar knapp im Abseits stand.

Jetzt kommt Schalke noch mal. Meyer treibt den Ball durch die Hannoveraner Hälfte. Das will sich Andreasen nicht mit angucken und räumt ihn mit einer Grätsche von hinten ab. Dafür sieht der Däne vollkommen zu Recht die Gelbe Karte.

Nächster Wechsel in der Schalker Offensiv-Abteilung: Sidney Sam macht Platz für den jungen Christian Clemens.

Prib hat dagegen inzwischen richtig Spaß an diesem Spiel, geht auf links gegen Ayhan ins Dribbling und kann nur per Foul gestoppt werden. Der Schalker Außenverteidiger sieht die erste Gelbe Karte der Partie.

Die Gäste wissen offenbar immer noch nicht, was da gerade passiert ist. Von bedingungsloser Offensive ist jedenfalls nichts zu sehen. Stattdessen verfällt Schalke in eine Art Schockstarre.

Jens Keller reagiert, nimmt Julian Draxler vom Feld, dem man den Trainingsrückstand deutlich ansieht, und bringt dafür mit Max Meyer eine frische Offensivkraft.

Diese Wende hatte sich wirklich nicht angedeutet. Doch 96 nutzte die offensichtliche Verwirrung der Schalker nach dem überraschenden Ausgleich eiskalt aus. Der Doppelschlag bedeutet nun natürlich, dass Schalke kommen muss, während sich Hannover beruhigt zurückziehen kann.

Was ist denn jetzt los? Hannover legt sofort nach. Edgar Prib gewinnt den Ball in der eigenen Hälfte, treibt die Kugel auf halblinks durchs Mittelfeld und bedient dann Joselu, der sich gut löst und aus 18 Metern trocken und unhaltbar unten rechts einschießt.

TOOOOOOOR!!! HANNOVER 96 - Schalke 04 2:1 - Torschütze: Joselu!

In einer Phase, in der es nur eine Frage der Zeit zu sein schien, bis Schalke das 2:0 nachlegt, gleicht Hannover aus. Bittencourt nimmt sich ein Herz, geht auf rechts gegen Boateng ins Laufduell und lässt den Schalker einfach stehen. Die flache Hereingabe kommt dann perfekt in den Lauf von Edgar Prib, der Kaan Ayhan entwischt ist und aus sieben Metern nur noch einschieben muss.

TOOOOOOOR!!! HANNOVER 96 - Schalke 04 1:1 - Torschütze: Edgar Prib!

Nächste richtig gute Konterchance für die Gäste: Sam klaut sich auf der rechten Außenbahn den Ball, hat dann das Auge für den auf links startenden Draxler, der aber nicht mit letzter Konsequenz zum Tor zieht und es dann mit links versucht. Doch dieses Schüsschen stellt Zieler nicht vor große Probleme.

Choupo-Moting ist da schon deutlich auffälliger als sein Pendant auf der anderen Seite. Nach Ballgewinn von Boateng tief in der Hannoveraner Hälfte wird der Kameruner im Strafraum freigespielt, zieht sofort ab und zwingt Zieler zu einer tollen Parade.

Zum wiederholten Mal wird Sam schön auf der rechten Außenbahn freigespielt. Doch wie in vergleichbaren Situationen zuvor kommt der Schalker Neuzugang an einem Gegenspieler vorbei, bleibt dann aber am zweiten hängen.

Das war dann auch die letzte Aktion von Albornoz, der ein ordentliches Bundesliga-Debüt feiern konnte. Für den Chilenen kommt mit Hiroshi Kiyotake ein weiterer 96-Neuzugang ins Spiel, der die Bundesliga aber natürlich aus seiner Zeit in Nürnberg kennt.

Sidney Sam geht für Schalke auf der rechten Außenbahn ins Dribbling, kommt aber nicht am aufmerksamen Albornoz vorbei. Der startet sofort den Gegenangriff, verliert dabei aber das Laufduell gegen Höwedes.

Für Schalke kommt der nach dem Wechsel sehr auffällige Choupo-Moting jetzt mal wieder über rechts und versucht es mit einem Schuss aus 20 Metern, der knapp über den Kasten von Zieler streicht. Allein in den zehn Minuten nach Wiederanpfiff ist auf beiden Seiten deutlich mehr Zug zum Tor zu erkennen als in der gesamten ersten Hälfte.

Auf der anderen Seite wird es etwas kribbelig, weil sich Fuchs und Matip nicht einig sind. Bittencourt nutzt die Verwirrung, bringt den Ball nach innen in Richtung Joselu, dessen Schussversuch wird aber zunächst geblockt und dann von Fährmann ohne Probleme aus der Luft gefischt.

Schalke bleibt dran. Nach einem geblockten Schussversuch von Choupo-Moting gibt es Ecke von rechts. Sam bringt die Flanke auf den ersten Pfosten, wo Matip relativ unbedrängt hochsteigt, den Ball per Kopf aber neben das Tor setzt.

Kevin-Prince Boateng legt sich den Ball 20 Meter vor dem Tor zurecht, drischt die Kugel aber in die Mauer. Auch im zweiten Versuch gibt es keinen gefährlichen Abschluss.

So kann es gehen: Choupo-Moting steckt auf halblinks durch auf Draxler, der an Marcelo vorbeikommt und dann vom Brasilianer umgerissen wird. Das gibt Freistoß für Schalke aus gefährlicher Position.

Das Tor ändert natürlich alle Vorzeichen in diesem Spiel. Hannover kann jetzt nicht mehr so tief stehen, Schalke kommen lassen und auf Konter hoffen, sondern muss sich selber aktiv um den Ausgleichstreffer bemühen. Damit dürften sich für die Gäste Räume für eigene Konter bieten. Wenn die Schalker das so gut nutzen wie eben beim Führungstreffer, könnte es hier durchaus noch weitere Tore geben.

Da wurden die Stoßgebete all derer, die sich besseren Fußball gewünscht haben, aber schnell erhört. Nicht mal zwei Minuten nach Wiederanpfiff schaltet Schalke nach Ballgewinn in der eigenen Hälfte blitzschnell um. Draxler schickt aus dem Mittelkreis den auf halblinks startenden Choupo-Moting steil. Der geht alleine auf Zieler zu, legt dann an der Strafraumgrenze klug quer auf Huntelaar, der aus 13 Metern nur noch einschieben muss.

TOOOOOOOR!!! Hannover 96 - SCHALKE 04 0:1 - Torschütze: Klaas-Jan Huntelaar!

Bei beiden Teams gibt es personell keine Veränderungen, spielerisch wird es hoffentlich trotzdem besser als in den tristen ersten 45 Minuten.

Die Mannschaften sind zurück aus den Kabinen, die zweite Halbzeit hat begonnen.

Ansonsten kommen in der HDI-Arena nur Fans von Fehlpässen und missglückten Flanken voll auf ihre Kosten. Die gute Nachricht: Es kann nur besser werden! Und wie bereits zu Beginn erwähnt: In der Bundesliga-Geschichte trennten sich Hannover und Schalke noch nie mit einem torlosen Remis. Es gibt also Hoffnung für die zweite Halbzeit.

Auf beiden Seiten gab es nur einen halbwegs gefährlichen Abschluss. Für Hannover schob Joselu einen Schuss nach feiner Prib-Arbeit links vorbei. Auf der anderen Seite zwang Huntelaar mit einer Einzelaktion kurz vor der Pause Zieler zur ersten überhaupt notwendigen Torwart-Parade des Tages.

Spielwitz und gefälligen Kombinationsfußball haben Hannover und Schalke wohl in der Sommerpause vergessen. Die Teams neutralisieren sich auf äußerst niedrigem Niveau und zeigen bislang ein torloses Unentschieden der ganz schwachen Sorte.

Dann ist erst mal Pause. Und das ist eigentlich die bislang beste Nachricht des Tages. Zwischen Hannover 96 und Schalke 04 steht es nach 45 sehr schwachen Minuten 0:0.

Aufgrund der Verletzung von Kolasinac wird eine Minute nachgespielt.

Wenn aus dem Kollektiv spielerisch nichts geht, muss eben eine gute Einzelaktion her, denkt sich Klaas-Jan Huntelaar. Der Niederländer zieht von rechts nach innen und dann mit dem linken Fuß aus zwanzig Metern ab und zwingt Zieler zur ersten Parade des Tages.

Draxler versucht es es mal mit einem Steilpass in den Lauf des startenden Choupo-Moting. Doch auch dieses Anspiel ist zu ungenau, so dass der aufmerksame Sakai mit gut getimter Grätsche dazwischen gehen kann.

Choupo-Moting ist mal nach rechts gewechselt, bringt den Ball von dort aus halbhoch zum an der Strafraumgrenze lauernden Huntelaar. Der Niederländer zieht direkt ab, schießt aber Schulz an, so dass Zieler sich weiterhin fragen dürfte, warum er sich heute eigentlich Handschuhe angezogen hat.

Jetzt kommt Hannover zumindest mal zum Abschluss. Schalke vertändelt den Ball schon im Spielaufbau. Prib geht dazwischen und schickt sofort Joselu auf die Reise, der es von der Strafraumgrenze aus halbrechter Position mit dem rechten Fuß versucht, die Kugel aber nicht richtig erwischt und weit links vorbeischiebt. Fährmann muss nicht eingreifen.

Wieder so eine Szene: Choupo-Moting wird auf der linken Außenbahn freigespielt und entscheidet sich für der schwerstmöglichen Ball - diagonal in den Lauf von Sam. Das Zuspiel ist deutlich zu lang, es geht weiter mit Abstoß vom Tor von Ron-Robert Zieler.

Die letzten beiden Szenen sind exemplarisch für den bisherigen Spielverlauf. Immer wenn man denkt, eine der beiden Mannschaften hätte mal ein bisschen Platz und könnte sich eine Torchance erarbeiten, sorgt eine falsche Entscheidung, ein Fehlpass oder ein Stockfehler dafür, dass das gegnerische Team klären kann. Schön anzusehen ist das nicht.

Sam vertändelt in der eigenen Hälfte den Ball. Joselu nutzt das zu einem schönen Querpass auf Schmiedebach, der sich aber gegen einen möglichen Schuss aus 20 Metern entscheidet und stattdessen am Strafraum Prib anspielt. Der will den Ball direkt zurückschieben, doch aufgrund eines technischen Fehlers verspringt die Kugel, so dass auch dieser Angriff nichts einbringt.

Dann soll es zur Abwechslung bei Schalke mal schnell gehen. Sam gewinnt den Ball tief in der eigenen Hälfte und hat das Auge für Choupo-Moting, der am Mittelkreis zu viel Platz hat und auf links Draxler mitnimmt. Doch dem Weltmeister fehlt die zündende Idee, er verschleppt das Spiel, so dass Hannover sich wieder sortieren kann. Auch dieser Angriff verpufft ohne Torabschluss.

Auf der anderen Seite versucht 96, nach Ballgewinn schnell umzuschalten, was bislang aber nicht wirklich gelingt. Beide Torhüter mussten noch nicht entscheidend eingreifen.

Hannover agiert aus einer kompakten Defensive, steht sehr tief und empfängt die Schalker meist erst 30 Meter vor dem eigenen Tor. Dementsprechend eng werden die Räume in der Hälfte der Hausherren, so dass die Gäste sich oft festlaufen und bislang noch nicht gefährlich zum Abschluss gekommen sind.

Auf der anderen Seite bringt Marcelo seinen Torwart Ron-Robert Zieler mit einem zu kurz geratenen Rückpass in Bedrängnis. Beim Versuch zu klären schießt Zieler den anlaufenden Huntelaar an, doch vom Bein des Niederländers springt der Ball zum Glück für Hannover ins Toraus.

Nach einem schönen Zusammenspiel zwischen Joselu und Albornoz auf der linken Außenbahn spielt der Chilene Edgar Prib frei, dessen Schuss aus sieben Metern und spitzem Winkel aber geblockt werden kann.

Bei den Hausherren haben Pander und Albornoz früh die Positionen getauscht. Der Chilene spielt im Mittelfeld und agiert sehr auffällig, während Pander auf seine angestammte Position als Linksverteidiger zurückgerückt ist.

Dann kommt Königsblau doch zu einer Halbchance. Neustädter steckt auf links schön durch auf den startenden Choupo-Moting, der mit einem Pass in den Rücken der Abwehr Draxler findet. Doch der Weltmeister steht drei Hannoveranern gegenüber und bringt den Ball aus dieser Situation weder aufs Tor noch zum zentral lauernden Huntelaar. 96 kann sich befreien.

Die Gäste wirken durch den frühen Wechsel ein bisschen angezählt. Nach guter Anfangsphase muss sich Schalke erst mal wieder sammeln. Hannover wird stärker.

Für Sead Kolasinac geht es erwartungsgemäß nicht weiter. Christian Fuchs kommt für ihn neu in die Partie und übernimmt die Position auf der linken Abwehrseite.

Nach längerer Behandlungspause wird Kolasinac vom Feld gebracht. Dann bringt Pander den fälligen Freistoß aus dem rechten Halbfeld. Höwedes kann per Kopf vor Joselu klären.

Albornoz verlagert das Spiel für 96 schön von links nach rechts, wo Bittencourt startet und dann von Kolasinac unsanft gestoppt wird. Bei dem Foul hat sich der Schalker Außenverteidiger offenbar am Knie verletzt. Kolasinac zeigt sofort an, dass er ausgewechselt werden muss.

Nach kurzer Unterbrechung kann Joselu weiterspielen. Das ist für 96 besonders wichtig, da Neuzugang Briand wie erwähnt noch nicht im Kader steht und mit Diouf, Ya Konan, Rudnevs und Huszti gleich vier Offensive Hannover im Sommer verlassen haben. Große Alternativen hat Tayfun Korkut momentan also nicht.

Die Hausherren kommen über rechts. Sakai schlägt die Flanke nach innen, am zweiten Pfosten steigt Joselu hoch und wird am Fünfmeterraum von Fährmann abgeräumt. Auch wenn der Schalker Keeper den Ball spielt, hat das mit Sicherheit weh getan. Der spanische Stürmer muss behandelt werden.

Der anschließende erste Eckball der Gäste bringt nichts ein. Hannover kann sich zunächst befreien.

Schalke kombiniert sich derweil gefällig durch die gegnerische Hälfte. Zunächst versucht es Sam nach Doppelpass mit Ayhan mit einer Flanke aus dem rechten Halbfeld, die aber geklärt werden kann. Dann kommt der Ball zu Boateng, der wiederum Sam in den Strafraum schickt. Dessen Abschluss rutscht ihm leicht über den Schlappen, bekommt so aber eine unangenehme Flugkurve für Zieler, der nur zur Ecke klären kann.

Hannover versucht es zu Beginn mit langen Bällen. Marcelo sucht Joselu, doch Höwedes ist aufmerksam und geht mit dem Kopf dazwischen. Die Gastgeber wirken in den ersten Minuten recht nervös.

Nach einem katastrophalen Fehlpass von Hannover im Aufbau leitet Choupo-Moting den sofortigen Gegenangriff ein und schickt Sam auf halbrechts steil in den Strafraum. Der wäre eigentlich alleine durch, nimmt den Ball aber nicht sauber mit und kann so von Marcelo abgelaufen werden.

Benedikt Höwedes beginnt bei Schalke doch in der Innenverteidigung und nicht wie zunächst vermutet auf außen. Der Weltmeister verteidigt in der Zentrale gemeinsam mit Matip, Ayhan spielt dafür auf rechts in der Viererkette, Kolasinac gibt den Linksverteidiger.

Schiedsrichter Peter Gagelmann gibt die Partie frei, der Ball in der HDI-Arena rollt.

Ein 0:0 ist beim Blick in die Geschichtsbücher übrigens nicht zu befürchten. Von 50 Aufeinandertreffen zwischen diesen beiden Teams in der Bundesliga endete kein einziges mit einem torlosen Unentschieden.

Der direkte Vergleich in diesem Traditionsduell spricht klar für Königsblau. Wettbewerbsübergreifend gewann Schalke 36 der insgesamt 66 Vergleiche mit den Roten (bei 14 Unentschieden und 16 Niederlagen). Auch in Hannover haben die Gäste knapp die Nase vorn: 14 Schalker Auswärtssiegen stehen bei sechs Unentschieden nur zwölf Hannoveraner Heimerfolge gegenüber.

Bemerkenswert: Obwohl der Auftakt in Dresden bekanntlich gehörig in die Hose ging, hält Jens Keller an seinem System fest. Soll heißen: Boateng und Neustädter geben wieder die Doppel-Sechs. Die einzigen Umstellungen im Vergleich zur Pokalpleite: Kaan Ayhan ersetzt den gegen Dresden in einigen Situationen indisponierten Felipe Santana in der Innenverteidigung, und die Weltmeister Benedikt Höwedes (als Rechtsverteidiger) sowie Julian Draxler (zentral offensiv hinter der einzigen nominellen Spitze Klaas-Jan Huntelaar) rücken in die Startformation. Dafür sitzen Marco Höger und Max Meyer zunächst nur auf der Bank.

Bei Schalke brennt schon vor dem ersten Spieltag der neuen Saison der Baum. Nach der bitteren 1:2-Pokal-Pleite beim Drittligisten Dynamo Dresden steht erwartungsgemäß mal wieder Trainer Jens Keller in der Kritik. Zudem wird öffentlich die Rolle und Einstellung von Kevin-Prince Boateng diskutiert, der vor der Saison für sich die Zehner-Position beansprucht hatte, stattdessen aber auf der ungeliebten Position im defensiven Mittelfeld ran muss.

Last-Minute-Neuzugang Jimmy Briand, der erst gestern von Olympique Lyon verpflichtet wurde, steht den Niedersachsen noch nicht zur Verfügung. Für ihn stürmt mit Joselu, der bei seinem Hannover-Debüt im Pokal gleich zwei Tore erzielte, ein weiterer treffsicherer Neuzugang.

96-Coach Tayfun Korkut muss im Vergleich zum 3:1-Sieg im DFB-Pokal bei Astoria Walldorf nur ein Mal umstellen: Für den wegen einer Knieverletzung ausfallenden Kapitän Lars Stindl kommt Miiko Albornoz neu ins Team. Der Chilene gibt den Linksverteidiger, dafür rückt Christian Pander ins Mittelfeld vor.

Schalke hält mit folgender Startformation dagegen (4-2-3-1): Fährmann - Kolasinac, Höwedes, Matip, Ayhan - Boateng, Neustädter - Choupo-Moting, Draxler, Sam - Hunterlaar.

Hannover 96 startet mit dieser ersten Elf in die 52. Bundesliga-Saison (4-2-3-1): Zieler - Sakai, Marcelo, Schulz, Pander - Andreasen, Albornoz - Bittencourt, Schmiedebach, Prib - Joselu.

Herzlich willkommen in der Bundesliga zur Begegnung des 1. Spieltages zwischen Hannover 96 und dem FC Schalke 04.

Ticker-Kommentator: Malte Müller-Michaelis

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