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ANST.: 01.01.1970

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Letzte Aktualisierung: 00:55:28

Ticker-Kommentator: Malte Müller-Michaelis

Damit verabschiede ich mich aus Hamburg, danke für Ihre Aufmerksamkeit und wünsche noch ein schönes Wochenende bzw. viel Spaß beim heutigen Top-Spiel zwischen Dortmund und Leverkusen, von dem wir natürlich auch live berichten.

Die Aufgaben nächste Woche könnten für die beiden Teams kaum unterschiedlicher sein: Augsburg empfängt den Tabellenletzten aus Braunschweig, während der HSV beim scheinbar unschlagbaren Tabellenführer FC Bayern ran muss, der heute beim Nordrivalen Werder Bremen mit einem 7:0 für Angst und Schrecken sorgte.

Mit dem Sieg hat der FCA jetzt schon 20 Punkte auf dem Konto und damit die "halbe Miete" zum Klassenerhalt bereits nach 15 Spielen erreicht. Damit rücken die Augsburger für den Moment auf Tabellenplatz 8 vor und liegen nur vier Zähler hinter dem FC Schalke auf Rang 5. Der HSV bleibt bei 16 Punkten, verpasst den Anschluss an höhere Tabellenregionen und fällt auf Rang 13 zurück.

Die Mannschaft von Markus Weinzierl stand defensiv sehr kompakt und ließ wenige klare Torchancen zu. Maximilian Beister hatte zwar zwei Mal den Ausgleich auf dem Fuß, schaffte es aber nicht, den Ball über die Linie zu bringen. Auf der anderen Seite hätten die Gäste durch Werner durchaus noch das 2:0 erzielen können, wenn die Latte nicht für den HSV gerettet hätte.

Die Gäste waren vor allem zu Beginn die deutlich bessere Mannschaft und verdienten sich das Führungstor durch Bobadilla. Der HSV bekam die Partie dann zwar etwas besser in den Griff und hatte sowohl nach einer halben Stunde als auch nach einer Stunde zwei kurze Druckphasen, in denen der Ausgleich möglich gewesen wäre. Doch unterm Strich reichte die vor allem spielerisch schwache Leistung der Gastgeber nicht, um sich hier einen Punkt oder gar einen Heimsieg zu verdienen.

Der FC Augsburg schlägt den HSV verdient mit 1:0 und entwickelt sich - zumindest hier in Hamburger - zu so etwas wie einem Angstgegner der Rothosen. Beim dritten Gastspiel des FCA an der Elbe war es der zweite 1:0-Sieg (bei einem Unentschieden).

Dann ist Schluss. Schiedsrichter Daniel Siebert beendet das Spiel. Es bleibt nicht der letzte Pfiff des Tages, ein Teil des Publikums lässt sich nicht lumpen und steigt mit ein.

Und noch mal ein langer Ball der Ausgburger in Richtung Sascha Mölders. Der sieht, dass Rene Adler zu weit aufgerückt ist und versucht es direkt mit einem Lupfer. Doch der ist viel zu ungenau und keine echte Gefahr für das HSV-Tor.

Aber anstatt Offensivaktionen der Hamburger gibt es noch einen Konter des FCA über die rechte Seite, auf der Marcell Jansen defensiv mal wieder fehlt. Die Hereingabe von Hahn kann Djourou aber per Kopf entschärfen.

Es werden drei Minuten nachgespielt. Dem HSV bleiben also noch 180 Sekunden, um die nächste Heimpleite doch noch irgendwie abzuwenden.

Und noch ein Wechsel bei den Gästen, um ein paar Sekunden zu gewinnen. Marcel de Jong kommt für Tobias Werner.

Nach Foul an Ilicevic bringt Calhanoglu noch mal einen Freistoß von der Mittellinie in den Strafraum. Aber mit hohen Bällen ist den Augsburger heuten nicht beizukommen. Klavan und Callsen-Bracker geben sich im Luftzweikampf keine Blöße.

Augsburg zieht sich jetzt natürlich weit zurück, steht sehr kompakt am eigenen Strafraum. Dem HSV fehlen die spielerischen Mittel, diesen Abwehrriegel aufzubrechen.

Markus Weinzierl wechselt noch mal, um ein bisschen Zeit von der Uhr zu nehmen. Torschütze Raul Bobadilla geht vom Platz. Sascha Mölders kommt für die letzten fünf Minuten für ihn in die Partie.

Arslan geht im Zweikampf mit Werner im Mittelkreis zu Boden, fällt dabei auf den Ball und hält diesen mit der Hand fest. Schiedsrichter Daniel Siebert gibt dem Hamburger dafür die gelbe Karte. Es ist Arslan siebte in dieser Saison.

Calhanoglu bringt die Ecke auf den zweiten Pfosten. Djourou gewinnt das Kopfballduell. In der Mitte steigt Lasogga hoch, kann den Ball aber nicht aufs Tor bringen. Abstoß für Augsburg-

Nach Foul an Lasogga bringt Arslan den Ball von der Mittellinie in den Augsburger Strafraum. Die Kugel rutscht fast durch bis zu Calhanoglu, der am zweiten Pfosten lauert, kann aber im letzten Moment zur Ecke geklärt werden.

Erst mal kommt aber Augsburg. Nach Fehler von Badelj kommt Holzhauser im Hamburger Strafraum an den Ball. Sein Abschluss kann aber zur nächste Ecke für die Gäste geklärt werden.

Die Verwarnung war die letzte Aktion von Maximilian Beister, der das Feld verlässt und Platz macht für Artjoms Rudnevs. Van Marwijk bringt also einen zweiten echten Stürmer, will zumindest den Ausgleich erzwingen.

Maximilian Beister sieht für ein Halten seine fünfte gelbe Karte und fehlt dem HSV damit nächste Woche gegen den FC Bayern.

Der HSV ist nach der Einwechslung von Ilicevic und den damit verbundenen taktischen Umstellungen deutlich besser im Spiel und konnte sich einige gefährliche Chancen erarbeiten, doch so langsam läuft den Gastgebern die Zeit davon. Mit Nachspielzeit bleibt noch in etwa eine Viertelstunde.

Beister schickt Calhanoglu auf dem rechten Flügel. Der bringt die Flanke, die aber wieder deutlich zu weit ist und so von den Augsburger geklärt werden kann.

Erster Wechsel bei den Gästen aus Augsburg: Raphael Holzhauser kommt für den Tor-Vorbereiter Halil Altintop.

Badelj versucht es mit einer Diagonaleröffnung von links in Richtung Ilicevic, der mal auf den rechten Flügel rochiert ist. Doch Ostrzolek ist sehr aufmerksam, kann per Kopf klären.

Auf der anderen Seite schickt Bobadilla den gestarteten Werner in Richtung HSV-Strafraum. Doch Arslan ist da und läuft den Ball gut ab. Werner geht nach einem leichten Rempler zu Boden, kann dafür aber natürlich nicht den vielleicht erhofften Elfmeter bekommen.

Wieder kommt Jansen über links, zieht diesmal zur Mitte, verpasst dabei aber den Moment zum Abspiel in Richtung Beister und verstolpert den Ball dann. Das passt zu Jansens sehr durchwachsener Leistung heute.

Jansen marschiert über links, bringt eine Flanke von der Grundlinie, die Callsen-Bracker aber per Kopf vor Beister und Lasogga klären kann.

Calhanoglu und Arslan sind nach der Einwechslung von Ilicevic etwas zurückgerückt, versuchen das Spiel jetzt aus der Tiefe anzuschieben. Dafür schaltet sich Badelj immer mehr in die Offensive ein. Interessante Variante beim HSV.

Mancienne schickt Beister auf rechts, dessen Anspiel in Richtung Arslan wird geblockt. Den anschließenden Einwurf bringt Beister schnell zu Badelj, der eigentlich ein bisschen Platz hätte, den Ball aber durch einen technischen Fehler verstolpert.

Dann kommt Werner für den FCA über links. Doch seine Flanke in Richtung Andre Hahn landet hinter dem Tor von Rene Adler.

Zur Abwechslung kommen die Augsburger mal wieder mit einem Entlastungsangriff. Bobadilla versucht es nach Vorlage von Ostrzolek aus der Distanz, verzieht aber deutlich.

Und da ist die nächste gute Gelegenheit für die Gastgeber. Calhanoglu setzt sich mit schöner Bewegung an der Strafraumgrenze durch, bedient Beister auf halblinks, dessen guten Schuss Hitz zur Ecke klären kann.

Riesenchance für den HSV! Arslan schickt mit Zauberpass Marcell Jansen auf halblinks in den Strafraum. Der rausgeeilte Hitz kann zwar klären, doch über Umwege kommt Beister von der Strafraumgrenze zum Rebound. Hitz ist noch nicht wieder im Tor, für ihn klärt Andre Hahn kurz vor der Linie.

Tobias Werner verdient sich die erste gelbe Karte der Partie für ein überhartes Einsteigen gegen Calhanoglu in der Hamburger Hälfte.

Doch erst mal kommt weiter Augsburg. Die Hausherren haben ihre Ordnung und ihren Offensivdrang der ersten Minuten nach der Pause noch nicht wieder gefunden. Stattdessen macht der FCA Dampf und kommt zur nächsten Ecke. Die bringt aber wiederum nichts ein.

Bert van Marwijk reagiert zum ersten Mal, bringt den Offensiven Ivo Ilicevic für den Sechser Tomas Rincon. Im Pokal gegen Köln hatte Ilicevic als Joker gestochen und für das entscheidende 2:1 gesorgt.

Jetzt macht Augsburg mal wieder etwas Druck und sofort verkommt der Hamburger Strafraum zum Schwimmbad. Weil der HSV nicht klären kann, kommt Tobias Werner aus fünf Metern zum Abschluss und nagelt den Ball an die Latte. Glück für Rene Adler und seine Hamburger.

Augsburg kommt mal wieder mit Altintop über die rechte Seite. Der Ball kommt über Umwege zu Bobadilla, wird dann von Tah geklärt - aber zu kurz. Vogt zieht von der Strafraumgrenze ab und zwingt Adler zur nächsten guten Parade.

Auch die Ecke tritt Standard-Experte Calhanoglu. In der Zentrale ist Marcell Jansen relativ unbedrängt, bekommt den Ball aber nicht an den Kopf sondern an die Hand. Damit Freistoß und Ballbesitz Augsburg.

Der HSV geht jetzt aggressiver in die Zweikämpfe als zu Beginn der Partie. Aber auch die Augsburger sind nach wie vor sehr präsent. In diesem Moment etwas zu präsent. Callsen-Bracker foult Arslan rund vierzig Meter vor dem eigenen Tor. Calhanoglu will den Ball vors Tor bringen, holt aber nur die nächste Ecke für die Hamburger raus.

Auf der anderen Seite jetzt mal ein bisschen Entlastung für Augsburg. Hahn treibt den Ball durch die gegnerische Hälfte. Weil er nicht angegriffen wird, nimmt sich der ehemalige HSV-Jugendspieler ein Herz und zieht aus gut zwanzig Metern ab. Der Ball geht aber knapp über das Tor von Rene Adler, der nicht eingreifen muss.

Lasogga ist viel unterwegs, weicht jetzt mal wieder auf den rechten Flügel aus. Das Problem dabei - ich hatte es vor der Pause schon mal geschrieben: Wenn Lasogga über außen kommt, fehlt er in der Mitte. So findet auch diese Hereingabe keinen Abnehmer.

Die Hamburger kommen hier mit deutlich veränderter Einstellung aus der Kabine. Gut möglich, dass Bert van Marwijk - ansonsten ein eher ruhiger Vertreter - etwas lauter geworden ist. Zumindest scheint der HSV-Coach die richtigen Worte gefunden zu haben.

Die anschließende Ecke kann Marwin Hitz leicht abfangen. Der Augsburger Keeper versucht, direkt einen Konter einzuleiten, doch der HSV ist jetzt aufmerksam, erstickt die Angriffsversuche der Gäste im Keim.

Jansen setzt sich auf links ausnahmsweise mal gut durch, bringt den Ball gefährlich vors Tor. Klavan kann im letzten Moment vor Lasogga klären. Das war wichtig für den FCA.

Beister versucht es mit links direkt, doch der Ball streift knapp fünf Meter am Tor von Hitz vorbei.

Auf der anderen Seite kommt Arslan für die Gastgeber über rechts, geht gegen Ostrzolek ins Dribbling, kommt vorbei und wird dann gefoult. Freistoß für den HSV von der Strafraumgrenze von rechts.

Zehn Sekunden nach Wiederanpfiff bedient Bobadilla Tobias Werner, der an der Strafraumgrenze komplett blank ist, mit links abzieht und Adler zu einer tollen Parade zwingt. Die nachfolgende Ecke kann Djourou für den HSV klären.

Die Teams sind zurück aus den Kabinen, Schiedsrichter Daniel Siebert gibt die Partie wieder frei.

Die Zahlen sprechen mittlerweile für ein ausgeglichenes Bundesliga-Spiel. Sowohl in Sachen Ballbesitz als auch in puncto Zweikampfquote liegen die beiden Teams in etwa gleichauf. Als der HSV stärker wurde, hat sich Augsburg vielleicht etwas zu sehr zurückgezogen. Auf der anderen Seite sind die Konter der Gäste immer gefährlich, was man exemplarisch am Führungstreffer sehen konnte.

Nach einer halben Stunde kamen die Gastgeber langsam etwas besser ins Spiel und schafften es, etwas Druck aufzubauen. Zu zwingenden Torchancen kamen sie bislang aber nicht, weil die Flanken von beiden Seiten zu unpräzise waren und die Innenverteidigung des FCA mit Klavan und Callsen-Bracker sehr gut steht.

Die Gäste starteten hier richtig stark in die Partie, ließen den HSV von Beginn an überhaupt nicht zur Entfaltung kommen und verdienten sich so das 1:0, das Bobadilla nach einem sehenswerten Konter erzielte. Die HSV-Innenverteidigung - allen voran der junge Jonathan Tah - sah dabei nicht gut aus. Aber auch Nationalspieler Marcell Jansen muss sich fragen lassen, wo er war, als Altintop den Treffer über seine Seite mustergültig vorbereitete.

Das war die letzte Aktion der ersten Halbzeit, zur Pause führt Augsburg in Hamburg mit 1:0.

Arslan hat auf halbrechts etwas Platz, aber nicht die nötige Endgeschwindigkeit, um diesen zu nutzen, versucht es deswegen mit einem Seitenwechsel auf links in Richtung Lasogga. Dessen Flanke ist zwar zur Abwechslung mal ganz ordentlich, aber wenn der Strafraumstürmer die Flanken schlägt, fehlt halt in der Mitte der Abnehmer.

Und da ist dann wieder so ein Beispiel für die Probleme im Spielaufbau bei den Hamburgern. Djourou schaltet sich in die Offensive mit ein, kommt auch an zwei Gegenspielern vorbei, sein Anspiel in Richtung Jansen landet aber im Nirgendwo.

Der HSV versucht es über rechts. Mancienne rückt mal ein bisschen mit auf, startet im Zusammenspiel mit Rincon durch, wird auf dem Weg in Richtung Grundlinie aber von Ostzolek abgelaufen, der defensiv bisher ein sehr starkes Spiel macht.

Offensiv nehmen sich die Gäste in dieser Phase merkbar zurück. Der aufgerückte Ostrzolek versucht es mal mit einem sehr optimistischen Schuss aus knapp vierzig Metern, der aber auf dem Oberrang landet.

Verhaegh leistet sich im Augsburger Aufbau einen Leichtsinnsfehler, so dass Calhanoglu mal ein bisschen Platz hat und marschieren kann. Doch sein Anspiel in Richtung Lasogga ist zu unpräzise, so dass die Augsburger klären können, bevor es richtig gefährlich wird.

Wieder eine schöne Idee im Hamburger Offensiv-Spiel. Djourou spielt steil in die Zentrale auf Lasogga, der direkt auf links Arslan schickt. Dessen Flanke von links ist aber wiederum nicht wirklich gut und leichte Beute für die gut stehende Augsburger Innenverteidigung.

Die Gäste befreien sich kurzzeitig aus der Belagerung. Nach einem langen Ball klammert Djourou gegen Bobadilla. Augsburg bekommt nach längerer Zeit mal wieder einen Freistoß tief in der Hamburger Hälfte zugesprochen. Der landet jedoch bei Rene Adler, so dass es postwendend wieder in die andere Richtung geht.

Jetzt schnüren die Hamburger Augsburg zur Abwechslung mal am eigenen Strafraum ein. Die Flanken fliegen von links und rechts aber jeweils weit über die gefährliche Zone hinaus. Wenn der HSV etwas mehr Präzision in die eigenen Aktionen bekommt, könnte es hier bald gefährlich werden für den FCA.

Der HSV baut jetzt mal etwas besser auf. Badelj bedient Jansen auf links. Der schickt Arslan steil. Seine Hereingabe von links kann zwar von Verhaegh geblockt werden, aber zumindest gibt es jetzt mal die lange vermissten spielerischen Elemente im Spiel der Gastgeber.

Djourou klärt die erste Ecke mit dem Kopf auf Kosten einer zweiten. Die kommt gefährlich in den Fünfmeterraum. Adler ist da, wird behindert und bekommt in seinem Hoheitsgebiet zu Recht einen Freistoß zugesprochen.

Im direkten Gegenzug wird Bobadilla steil auf die Reise geschickt. Zum Glück für den HSV ist Tah zur Stelle und kann im letzten Moment zur Ecke klären.

Jetzt kann der HSV zumindest mal kurz etwas Druck entwickeln. Jansen hat auf links etwas Platz, bringt eine scharfe Flanke vors Tor, findet aber keinen Abnehmer.

Dann kommt Lasogga doch mal an den Ball, muss sich diesen aber auch fast an der Mittellinie abholen. Der Stürmer versucht sich als Vorlagengeber, bringt eine Flanke aus dem linken Halbfeld vors Tor. Am zweiten Pfosten lauert Arslan, doch Klavan kann im letzten Moment per Kopf klären.

Besonders dramatisch aus Sicht des HSV: Die Hausherren kommen gar nicht wirklich aus der eigenen Hälfte. Ein koordiniertes Aufbauspiel gibt es bislang so gut wie gar nicht.

Hamburgs Top-Torschütze Pierre-Michel Lasogga ist bislang überhaupt kein Faktor, weil er keine Bälle aus dem erschreckend schwachen Hamburger Mittelfeld bekommt und sich bei hohen Bällen in Zweikämpfen gegen Callsen-Bracker und Klavan nicht durchsetzen kann.

Augsburg ruht sich keineswegs auf der Führung aus und zieht sich weit zurück, sondern bestimmt weiterhin das Spielgeschehen und gewinnt vor allem die wichtigen Zweikämpfen im Mittelfeld. So kommt Hahn auf rechts an den Ball, der das Laufduell gegen Jansen zwar nicht für sich entscheiden kann, aber zumindest die nächste Ecke herausholt, die aber von Adler abgefangen werden kann.

Die HSV-Fans werden auf eine ähnliche Spielentwicklung wie im letzten Bundesliga-Heimspiel gegen Hannover hoffen. Auch da gerieten die Rothosen in Rückstand, konnten das Spiel dann aber noch drehen und mit 3:1 für sich entscheiden. Dafür müssen die Hamburger jetzt aber deutlich mehr investieren und vor allem besser Fußball spielen.

Der Führungstreffer kommt nach der starken Anfangsphase der Gäste nicht wirklich überraschend und ist auch statistisch durchaus verdient. Augsburg hat nach wie vor mehr Ballbesitz, gewinnt fast zwei Drittel der Zweikämpfe und hat schon sieben Mal auf das Tor von Rene Adler geschossen, während die Gastgeber gerade mal auf das eine Schüsschen von Arslan kommen.

Gerade als der HSV stärker wird, schließen die Gäste einen schnörkellosen Konter zur verdienten Führung ab. Altintop treibt den Ball über links und hat dort viel zu viel Platz, bringt die Kugel dann mit rechts flach in die Mitte. Werner lässt durch, am zweiten Pfosten in Raul BOBADILLA vollkommen blank und lässt Rene Adler aus zehn Metern keine Chance.

TOOOOOOOR!!!!! Hamburger SV - FC AUGSBURG 0:1! Raul Bobadilla!

Callsen-Bracker verursacht auf dem linken Flügel einen unnötigen Freistoß, diskutiert dann noch mit Schiedsrichter Siebert und kommt nur mit Glück um eine frühe gelbe Karte herum. Den fälligen Freistoß bringt Calhanoglu gewohnt gefährlich auf den zweiten Pfosten, findet aber keinen Abnehmer.

Augsburg spielt offensiv gut, lässt dem HSV aber zu viel Platz zwischen eigener Viererkette und defensivem Mittelfeld. Die Hamburger beginnen, diesen Raum für sich zu entdecken und kommt deswegen besser ins Spiel.

Dann kommen mal wieder die Gäste. Altintop bedient Bobadilla in zentraler Position, der nicht lang fackelt und Adler dazu zwingt, zur zweiten Ecke für die Augsburger zu klären. Doch die bringt wiederum nichts ein.

Langsam kommen auch die Hamburger im Spiel an. Badelj und Calhanoglu überbrücken mit schönem Zusammenspiel schnell das Mittelfeld. Ein steiles Anspiel von Badelj in Richtung Lasogga kann dann zwar geklärt werden. Aber zumindest Ansätze von Kombinationsspiel sind jetzt bei den Hausherren zu erkennen.

Auf der anderen Seite bekommt der FCA den nächsten Freistoß zugesprochen, diesmal auf der linken Außenbahn. Der Ball kommt gefährlich vors Tor, kann dann aber von der HSV-Defensive geklärt werden.

Im Gegenzug zeigt sich der HSV zum ersten Mal vor dem Augsburger Tor. Arslan spielt Doppelpass mit Beister, kommt aus zwanzig Metern in zentraler Position zum Abschluss, aber Hitz hat keine Probleme, den weder harten noch platzierten Schuss festzuhalten.

Tobias Werner bringt den Ball mit links vors Tor. Zum Glück für Adler wird die Kugel nicht abgefälscht, so dass der HSV-Towart den Aufsetzer leicht aufnehmen kann.

Der HSV hat keinerlei Zugriff auf das Spiel. Augsburg kommt schon wieder über Altintop. Jansen stellt sich in den Weg, lässt den Türken auflaufen. So gibt es Freistoß für die Gäste aus vierzig Metern in halbrechter Position.

Die Gastgeber beginnen sehr nervös. Anstatt zu klären produziert Milan Badelj im eigenen Strafraum einen Querschläger, der zum ersten Eckball für Augsburg führt. Der bringt allerdings nichts ein.

Hahn kommt für den FCA über rechts, spielt klug in den Rücken der Abwehr auf Vogt. Der kann sich zwischen Schuss und Pass nicht so richtig entscheiden, bringt so aber fast Altintop ins Spiel, der den Ball mit der Hacke in Richtung Tor lenken will, aber nicht an die Kugel kommt. Trotzdem: Erste brenzlige Situation im HSV-Strafraum.

Die Gäste sind in den ersten Minuten klar das bessere Team, haben deutlich mehr Ballbesitz, gewinnen fast alle Zweikämpfe und lassen den Ball gut laufen.

Die langen Bälle von Adler sind zumindest bisher auch keine wesentlich bessere Alternative zum kontrollierten Aufbau. Sie leiten zwar keine direkten Gegenangriffe ein, landen aber in schöner Regelmäßigkeit bei den Augsburgern.

Augsburg kommt zum ersten Mal über die linke Seite. Ostrzolek schaltet sich mit in die Offensive ein, kommt zur Grundlinie und will dann im Rückraum den eingelaufenen Hahn bedienen. Der kommt aber nicht an den Ball.

Die Hamburger hatten zuletzt vor allem Probleme in der ersten Phase des Spielaufbaus. Sowohl im Pokal gegen Köln als auch gegen Hannover gab es Gegentore nach frühem Pressing der Gegner und schlechten Pässen von hinten raus. Folgerichtig schlägt Rene Adler die ersten Bälle, die zu ihm kommen, lang raus, obwohl van Marwijk eigentlich einen spielerischen Aufbau sehen will.

Da ist der Anpfiff. Der Ball läuft.

Angeführt von Schiedsrichter Daniel Siebert ziehen die Mannschaften zu den Klängen der Stadionhymne mit dem kreativen Titel "HSV Forever" in die Imtech-Arena ein. Soll heißen: Gleich kann es losgehen.

Unabhängig von der Tabellenkonstellation und der ausgeglichenen Bilanz sprechen die Formkurven beider Teams heute eher für einen Heimsieg. Augsburg gehört mit Braunschweig und Hannover zu den schwächsten Auswärtsteams der Liga, konnte auf fremdem Platz erst vier Punkte holen und aus den letzten vier Gastspielen nur einen Punkt holen (vor einem Woche beim 0:0 in Berlin). Der HSV hat in der Imtech-Arena zuletzt im Pokal Köln sowie in der Liga Hannover geschlagen und wird in Hamburg seit dem Amtsantrit van Marwijks für den spektakulären Offensiv-Fußball gefeiert.

In der Tabelle sind die Teams Nachbarn. Augsburg steht mit 17 Zählern auf Platz 10 - und damit deutlich besser als zum selben Zeitpunkt in den beiden vorigen Jahren, was bedeutet, dass der FCA voll im Soll ist. Anders ist die Gemütslage beim HSV. Nach schwachem Saisonstart konsolidiert sich das Team unter van Marwijk zwar zusehends, mit 16 Punkten und Tabellenplatz 11 ist man an der Elbe aber alles andere als zufrieden. Tabellarisch müsste man also von einem "Sechs-Punkte-Spiel" sprechen, auch wenn die Anspruchshaltungen beider Teams sich natürlich deutlich unterscheiden.

Erstaunlich aber wahr: Der HSV hat zu Hause noch nie gegen Augsburg gewonnen. Es gab allerdings auch erst zwei direkte Duelle in Hamburg. Im Dezember 2011 gab es ein 1:1 Unentschieden, die letzte Partie im März 2013 konnte Augsburg durch einen Treffer von Callsen-Bracker mit 1:0 für sich entscheiden. Da der HSV in Augsburg aber zwei von drei Spielen gewann - zuletzt im Oktober 2012 mit 2:0 - ist die Gesamtbilanz zwischen den Teams ausgeglichen: Fünf Spiele, jeweils zwei Siege auf beiden Seiten und ein Unentschieden.

Für Augsburgs Rechtaußen Andre Hahn dürfte es eine besondere Partie sein. Der 23-Jährige stammt aus Otterndorf an der Nordseeküste und wollte seine Profi-Karriere eigentlich beim HSV starten. Bis 2010 stand er in der Jugend bei den Rothosen unter Vertrag, gehört zur selben Generation wie u.a. Maximilian Beister und Tolgay Arslan und konnte sich nicht durchsetzen. Über die Umwege Oberneuland, Koblenz und Offenbach reichte es dann nun bei Augsburg doch noch zum Sprung in die Bundesliga. Mal sehen, wie er sich heute im Quervergleich mit Beister schlägt, der dieselbe Position beim HSV bekleidet und in den letzten Wochen in sehr guter Form war.

Bei den Gästen aus Augsburg gibt es gegenüber dem Pokal-Aus gegen den FC Bayern nur eine Veränderung. Für Sascha Mölders stürmt heute Raul Bobadilla von Beginn an. Vergangene Woche hatte Markus Weinzierl noch Arkadiusz Milik das Vertrauen in der Sturmspitze geschenkt. Doch weder Milik (bei 0:0 in Berlin) noch Mölders (beim 0:2 gegen die Bayern) konnten überzeugen. Nun bekommt also Bobadilla seine Chance. Für den ehemaligen Gladbacher ist es beim FCA das erste Spiel von Beginn an.

Da auch Heiko Westermann bis zur Winterpause mit Knieverletzung ausfällt, spielt der HSV mit derselben Formation, die sich unter der Woche im DFB-Pokal mit 2:1 gegen den 1. FC Köln durchsetzte. Für Westermann startet also wieder Michael Mancienne auf der Rechtsverteidiger-Position. Offensiv sollen es die formstarken Beister, Clahanoglu, Arslan und Lasogga richten.

Bert van Marwijk muss nach wie vor auf seinen Kapitän Rafael Van der Vaart verzichten. Der Spielmacher hat seine Verletzung zwar auskuriert, wurde aber von einem persönlichen Schicksalsschlag getroffen: Freundin Sabia Bouhlarouz verlor das erste gemeinsame Baby im fünften Monat der Schwangerschaft. Sportchef Oliver Kreuzer dazu gegnüber der BILD: "Es ist tragisch. Das sind Dinge, die an erster Stelle stehen und viel wichtiger sind als ein Fußball-Spiel. Mit so einer Geschichte im Kopf bist du nicht in der Lage, in der Bundesliga zu spielen."

Augsburg hält dagegen mit: Hitz - Verhaegh, Callsen-Bracker, Klavan, Ostrzolek - Baier - Hahn, Vogt, Altintop, Werner - Bobadilla.

Der HSV spielt heute wie folgt: Adler - Mancienne, Tah, Djourou, Jansen - Badelj, Rincon - Beister, Arslan, Calhanoglu - Lasogga.

Ein Kopfball von Jan-Ingwer Callsen-Bracker zum 1:0 bescherte den Augsburgern am 16. März den letzten Auswärtssieg der vergangenen Saison. Von den folgenden elf Gastspielen verloren sie neun und gewannen nur das in Nürnberg am 31. August (1:0). Der FCA, der in den letzten beiden Partien ohne Gegentor blieb und vier Punkte holte, unterlag aber nur in einem der letzten vier Ligaspiele (0:3 in München am 9. November). Der HSV gewann mit dem 3:1 gegen Hannover vom 24. November nur eins der letzten vier Heimspiele und nur eine der letzten vier Ligapartien. Nur beim 4:0 gegen Schlusslicht Braunschweig am 31. Oktober gab es vor eigenem Publikum ein 1:0 für die Hanseaten, die in dieser Saison erst drei Mal zur Pause führten. Zu Hause holte Hamburgs Trainer Bert van Marwijk mit vier Punkten nur halb so viele Zähler wie auswärts.

Herzlich willkommen in der Bundesliga zur Begegnung des 15. Spieltages zwischen dem Hamburger SV und dem FC Augsburg.

Ticker-Kommentator: Malte Müller-Michaelis

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