Vor Beginn

ANST.: 01.01.1970

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Letzte Aktualisierung: 09:40:45

Ticker-Kommentator: Danial Montazeri

Damit möchte ich mich verabschieden. Morgen geht es an dieser Stelle mit dem ersten Bundesliga-Samstag der Saison weiter. Ich freu mich! Bis dahin, auf Wiedersehen!

Dortmund noch nicht meisterlich, aber dass hier nicht alles klappte, lag auch an guten Bremern, die, wenn sie die positiven Ansätze ausbauen und nicht in alte Muster verfallen, eine für manche überraschend gute Saison spielen könnten.

In einem gutklassigen und taktisch hochinteressanten Saison-Eröffnungsspiel gewinnt Dortmund gegen Bremen mit 2:1. Die Borussia profitierte dabei von ihrem großartigen Spiel gegen den Ball, durch das im Mittelfeld viele Bälle gewonnen wurden, die in gefährlichen Angriffen mündeten. Werder blieb lange durch präzise Steilpässe in die Dortmunder Schnittstellen gefährlich, doch als der BVB diese in Hälfte zwei besser deckte, wirkte Werder harmlos. Nach rund einer Stunde aber kämpften sich die Bremer ins Spiel zurück, attackierten konsequent über die Außen und kamen zum Ausgleich. Umso beeindruckender, wie Dortmund reagierte, cool blieb und das 2:1 herrlich herausspielte.

Schluss!

Ein langer Ball kommt jetzt mal durch, landet rechts bei Arnautovic; gefühlvolle Flanke, aber Hummels klärt!

Werder nur noch mit langen Bällen, und die landen komischerweise alle bei Subotic.

Werder steht komplett offen, hat permanent sechs Mann nahe des Dortmunder Strafraums. Aber: Dorthin kommt der Ball erst gar nicht. Weiterhin tolles Spiel gegen den Ball des BVB.

Götze nach der Ecke aus der zweiten Reihe - drüber. Drei Minuten Nachspielzeit übrigens.

Keine Gefahr nach dem Standard, erstmal zumindest. Elia leitet den Konter ein - denkste! Leitner erobert noch in der Bremer Hälfte den Ball, spielt vor zu Lewandowski, der aus 23 Metern draufhält - Mielitz! Ecke.

Kurz ausgeführt, Götze dann mit der weiten Flanke, die Lewandowski gerade noch vor dem Seitenaus erreicht. Unnötiges Foul dann von Sokratis. Nochmal ein Standard für den BVB.

Lewandowski erzwingt eine Ecke für Dortmund ...

Schaaf bringt Niclas Füllkrug, der neben Junuzovic die beste Vorbereitung bei Werder spielte, für Aaron Hunt. Volle Offensive.

Werder antwortet! De Bruyne in die Tiefe, ganz stark für Arnautovic, der perfekt von rechts mit der Innenseite flankt, direkt auf Petersen, der nur noch vollstrecken muss - und den Ball mit dem Knie erwischt. Die Kugel hoppelt am langen Eck vorbei, Weidenfeller atmet durch.

Schon beeindruckend, wie der BVB hier geantwortet hat. Ohne Brechstange, ohne verlorene Nerven, sondern mit aller Ruhe, aller Klasse. Und Werder?

Direkt danach muss Klopp verletzungsbedingt wechseln: Für Oliver Kirch kommt Ivan Perisic.

Herrlich herausgespieltes Tor: Blaszczykowski behauptet im linken Halbfeld den Ball ganz stark, spielt vor an den Strafraumrand zu Lewandowski. Der ansatzlos in die Tiefe und zwar exakt dorthin, wohin Mario GÖTZE startet. Gebre Selassie kommt nicht hinterer, und Götze vollendet ganz cool.

Tor! BORUSSIA DORTMUND - Werder Bremen 2:1!

Werder überlässt dem BVB den Ball; vorderster Mann ist Petersen, der erst auf Höhe der Mittellinie attackiert.

Kirch muss daraufhin behandelt werden. Unklar, ob das nur ein Krampf ist oder ob sich Kirch bei dem Schuss einen Muskel gezerrt hat oder ähnlich.

Prödl gewinnt den Kopfball gegen Hummels, klärt aus dem Strafraum vor die Füße von Kirch, der den Volley wagt - und den Ball aus 25 Metern mit voller Wucht einen Meter rechts am Tor vorbei jagt.

Götze holt direkt eine Ecke für den BVB heraus.

Klopp reagiert: Für Kevin Großkreutz kommt Mario Götze.

Ecke Werder, zunächst kein Abschluss, aber weiter Ballbesitz für die Bremer. De Bruyne von linksaußen mit einem Seitenwechsel; der Ball segelt minutenlang durch die Luft und landet rechts bei Hunt. Der legt zurück ans rechte Strafraumeck zu Arnautovic, der den Ball mit der Sohle stoppt, aus dem Stand weich an den Fünfer flankt, wo Theodor GEBRE SELASSIE gegen Kirch zum Kopfball kommt und den Ball über Weidenfeller hinweg ins lange Eck köpft.

Tor! Borussia Dortmund - WERDER BREMEN 1:1!

Hunt stark zu De Bruyne, der blitzschnell den Ball verarbeitet und nach links zu Fritz passt. Der kommt gegen Kirch zum Flanken mit seinem schwächeren Linken, doch die Flanke landet bei Weidenfeller, der noch ganz leicht von Petersen berührt wird und zur Sicherheit den Freistoß bekommt.

Insgesamt ist die zweite Hälfte deutlich weniger unterhaltsam als die erste, und das liegt daran, dass beide Mannschaften einige Fehler abgestellt haben. Vor allem der BVB versperrt die eigenen Schnittstellen besser als in Hälfte eins, sodass Werder nicht mehr diese Steilpässe hinbekommt, die vorhin mehrfach für Gefahr sorgten.

Nun wechselt auch Jürgen Klopp: Für Ilkay Gündogan kommt Moritz Leitner.

Lewandowski mit guter Ballannahme; hohe Bälle mit der Brust aus der Luft zu holen und gleichzeitig abzuschirmen - seine Paradedisziplin. Im Gegensatz zu Distanzschüssen. Deutlich verzogen.

Die letzte gefährliche Dortmunder Chance liegt nun auch einige Minuten zurück. Werder kämpft sich gerad ins Spiel zurück.

Da ist der Wechsel: Nils Petersen kommt - und Aleksandar Ignjovski geht. Heißt, dass Petersen ins Sturmzentrum geht, Fritz nach hinten links weicht und De Bruyne ins Mittelfeld wechselt.

An der Seitenlinie erklärt Schaaf Nils Petersen seine Rolle, denn die Bayern-Leihgabe wird trotz Rückenprobleme gleich kommen. Vielleicht wäre der schnellere, wendigere Niclas Füllkrug die bessere Alternative.

Also, Werder nach gut einer Viertelstunde zurück im Spiel. Junuzovic mit einem Distanzschuss hinterher, aber er verzieht, Weidenfeller fordert schon einen neuen Ball an, als der Schuss noch gar nicht im Toraus ist.

Gebre Selassie rechts zu Junuzovic, der den Ball auf engstem Raum über Kehl lupft und den Ball die Linie entlang in Arnauotivcs Lauf schickt. Der flankt aus vollem Lauf, tolle Flanke, aber Weidenfeller streckt sich und lenkt die Hereingabe ins Seitenaus.

Junuzovic geht an Kehl vorbei, der dann die Schulter ausfährt und in den Bremer drückt. Gelb.

Von Werder lange nichts Konstruktives mehr nach vorne, wobei ich den Prödl-Kopfball aus der 57. mal ausklammere. Hier mal ein schöner Diagonalball von Hunt nach rechtsaußen; Arnautovic mit der sehr scharfen Flanke, die Kirch an den Fuß bekommt, deshalb den Stand verliert, aber gleichzeitig doch klärt.

... deutlich drüber.

Junuzovic foult Reus direkt vor dem eigenen Strafraum. Wurde gerade richtig gefährlich. Gelb gegen Junuzovic, und eine gute Freistoßgelegenheit für Reus, der ja neulich im Vorbereitungsspiel gegen Werder schon per Standard getroffen hatte ...

Erstes Lebenszeichen der Bremer nach dem Seitenwechsel: Hunt mit einem Freistoß aus dem Halbfeld, den Prödl mit dem Scheitel in Richtung langes Eck verlängert, aber einen Meter neben den Pfosten setzt.

Ballverlust Hunt, drei Borussen setzten ihn da unter Druck. Dann Reus' Steilpass in den Lauf von Lewandowski, der sich sensationell gegen Sokratis durchsetzt, indem er den Ball bei der Annahme perfekt mitnimmt. Sokratis setzt nach, Mielitz kommt aus dem Tor, und in der Summe wird Lewandowski weit nach rechts abgedrängt, kann so nicht schießen. Stattdessen die Ablage aus dem Sechzehner heraus zu Gündogan, dessen Schuss dann geblockt wird.

Die Ecke bringt zwar nichts ein, aber das sieht schon sehr gut aus, was der BVB gegen defensive Bremer nach dem Seitenwechsel anstellt.

Starker Spielzug: Reus, Blaszczykowski, Reus - Prödl. Nach zwei, drei direkten Pässen klärt der Verteidiger zur Ecke, ehe es wirklich brenzlig wird.

Die zweite Ecke bringt dann keinen Abschluss, aber weiter der BVB, der feldüberlegen spielt.

Ecke Schmelzer, Kopfball Hummels - starke Tat von Mielitz, der den Ball über die Latte lenkt.

Foul von Fritz an Reus. Schmelzer hebt den Ball in Richtung Tor, wo Prödl und Lewandowski mit den Köpfen gegeneinander prallen. Geht aber für beide weiter. Ecke.

Prödl vor zu Hunt; sofort stehen ihm Reus und Kehl auf den Füßen, und Hunt schafft es gerade eben, den Ball zurück in die Abwehr zu spielen.

Übrigens ohne Wechsel. Durchaus überraschend. Aleksandar Ignjovski wirkt nach seinem Fehler zum 1:0 doch sehr unsicher. Und ist Gelb-vorbelastet.

Weiter geht's.

Gutes, unterhaltsames Eröffnungsspiel. Werder zuerst mit mehr Ballbesitz, sehr sicher, bis ein Ignjovski-Aussetzer Reus das 1:0 schenkte. Von da an gab der BVB gegen nun verunsicherte Bremer den Ton an, und es dauerte, bis sich Werder fing. Das Dortmunder Spiel gegen den Ball gibt hier bislang den Ausschlag, denn es funktioniert besser als das der Bremer. Resultat sind viele schnelle Umschaltgelegenheiten, während denen fünf Borussen auf vier Bremer zulaufen. Doch auch Werder wirkt nicht ungefährlich, hatte durch Elia und Arnautovic zwei Großchancen, vielleicht aber auch Glück, dass Ignjovski nach seinem Foul an Blaszczykowski nicht Rot sah.

Pause.

Hummels wird weiter nicht konsequent angelaufen, geht hier an Hunt vorbei, legt in der Bremer Hälfte zu Blaszczykowski quer, der aus 25 Metern den Kunstschuss versucht, aber deutlich drüber schießt.

De Bruyne mit seiner Paradedisziplin, den weiten Spielverlagerungen. Von denen sehen wir bislang nicht viele, weil er ja im Sturm spielt, hier aber lässt er sich in die eigene Hälfte fallen und schlägt den Ball aus dem Fußgelenk über 40, 45 Meter nach links vorne in Junuzovics Fuß. Der schickt den hinterlaufenden Elia, aber erst, als der schon knapp abseits steht.

Da ist er, der Konter: De Bruyne ganz stark, behauptet den Ball gegen zwei Verteidiger, bis ein Mitspieler, Arnautovic, nachgerückt ist. Der verlädt Kehl, Pass zu Hunt, der weiter nach links zu Elia, der wiederum steil spielt, Arnautovic an der Strafraumgrenze einsetzt. Der steht mit dem Rücken zum Tor, dreht sich, zieht ab - und wird geblockt. Subotic, glaube ich.

Der letzte gute Bremer Gegenangriff ist nun auch schon etwas länger her. Wirkt gerade so, als wollte Werder sagen: 'Komm, machen wir Pause', während sich der BVB um ein zweites Tor bemüht.

Der BVB schafft es gut, das Feld breitzuhalten; teilweise stehen auf Höhe der Bremer Strafraumgrenze fünf, sechs Akteure über die gesamte Breite verteilt.

Viel Ballbesitz Dortmund derzeit. Die Bremer haben ihre Mühe mit dem Verschieben; immer wieder entstehen große Zwischenräume zwischen defensivem Mittelfeld und Viererkette.

Schmelzer geht links weit mit nach vorne, wird von Gündogan eingesetzt und sieht sich Gebre Selassie im Duell gegenüber. Das gewinnt aber der Bremer.

Riesenszene von Reus, der weit mit nach hinten arbeitet und am eigenen Strafraum per Tackling Hunt stoppt. Der hatte sich da allerdings auch sehr viel Zeit gelassen.

Gutes Zusammenspiel zwischen Arnautovic und De Bruyne; letzter verlädt Hummels, flankt extrem scharf Richtung zweiter Pfosten, wo aber Kirch gut steht, klärt.

Dortmund schafft es immer wieder Überzahlsituationen zu schaffen und mit Tempo auf die Bremer Viererkette zuzugehen. Wirkt sehr gefährlich. Prödl foult hier Reus, der den anschließenden Freistoß aus 25 Metern knapp drüber zirkelt.

Den fälligen Freistoß zimmert Schmelzer auf das Torwarteck. Gut für Werder, dass Mielitz nicht spekuliert hat.

Da ist sie, die Gelbe, aber das ist nicht die Geschichte. Die Geschichte dieses Fouls, wieder an Blaszczykowski, ist: War das nicht Rot? Der Dortmunder scheint frei durch; Gegenspieler befinden sich höchstens auf einer Höhe mit ihm, als Ignjovski diagonal von hinten links die Grätsche auspackt, klar die Beine des Borussen trifft. Zwayer sagt: Keine klare Torchance, Gelb.

Ignjovski foult Blaszczykowski, wird danach von Schiri Felix Zwayer eindringlich ermahnt.

Werder hat den Schock des 1:0 überwunden, und nach vorne sieht das mehrfach richtig gut aus. Hunt zieht hier zwei Mann auf sich, legt auf Arnautovic ab, doch dessen Schuss missglückt, landet genau bei Weidenfeller.

De Bruyne lässt sich häufig ins Mittelfeld fallen, sodass die Mittelstürmerposition bei Werder mitunter unbesetzt bleibt. 'False nine', Herr Schaaf?

Erste Ecke des Spiels, und die für den SV Werder. Junuzovic mit der flachen Hereingabe, die abgefälscht wird und auf Höhe des kurzen Pfostens bei Arnautovic landet. Der nimmt den Ball volley - und hämmert ihn aus acht Metern an den Pfosten!

Sokratis bärenstark gegen Lewandowski, aber der BVB bleibt dran; Blaszczykowski für Reus, der aus ähnlicher Position das 1:0 machte, diesmal aber einen Gegenspieler zwischen sich und dem Tor hat. Deshalb die Flanke Richtung Großkreutz - Prödl klärt.

Eine Dortmunder Freistoßflanke landet über Umwege bei Mielitz, der schnell abwirft, Hunt einsetzt. Der nimmt Fahrt auf, geht auf Höhe der Mittellinie an Gündogan vorbei - und liegt am Boden. Leichter Kontakt, taktisches Foul, klar Gelb.

Ziemlich gutes Spiel. Werder hinten wackelig, das ist nicht neu, aber auch dem starken Vertikalspiel des BVB geschuldet. Ungewohnt dagegen, wie sich die Dortmunder Viererkette hier ein-, zweimal ausspielen ließ.

Riesenchance Werder! Traumpass von Hunt, der durch die Schnittstelle zwischen Kirch und Subotic hindurch passt und Elia auf die Reise schickt. Der ist völlig frei vor Weidenfeller, hat Zeit, vielleicht sogar zu viel davon. Denn sein Abschluss, hart, aber mittig, zeugt nicht von viel Raffinesse.

Auf der Gegenseite zieht Elia von linksaußen nach innen an Kirch vorbei, schießt aber links am kurzen Eck vorbei.

... nacheinander blocken Sokratis (per Hand, aber auf 'natürlichem' Wege) und Prödl Dortmunder Versuche im Strafraum.

Werder wackelt, Dortmund drückt ...

Jogi Löw ist übrigens im Stadion. Macht Sinn. Nicht nur wegen der vielen potenziellen deutschen Nationalspielern; auch wegen den drei Österreichern, die bei Werder spielen. Deutschland trifft ja demnächst auf den Nachbarn.

Werder ohne jedes Pressing in der Dortmunder Hälfte. De Bruyne (dessen Namen man übrigens etwa so ausspricht: De Bröhne; nicht: De Breune) derzeit einzige Spitze, eine Position, die ihm so gar nicht liegt.

Dortmund jetzt mit besseren Aktionen, auch wenn ich Blaszczykowskis Torschuss aus 25 Metern (ebensoweit drüber) nicht als solche bezeichnen würde.

Dieses Tor hat sich so gar nicht angedeutet: Blaszczykowski im Tempo Richtung Strafraum; sein Pass nach vorne rechts gerät aber zu ungenau, landet exakt bei Ignjovski. Der aber mit dem Stellungsfehler, stolpert beinahe, Marco REUS bedankt sich, ist halbrechts frei vor Mielitz und schließt unglaublich präzise ab - Innenpfosten, Tor.

Tor! BORUSSIA DORTMUND - Werder Bremen 1:0!

Für diejenigen, die in den letzten Wochen von Werder weniger mitbekommen haben: Die Raute ist Geschichte; Schaaf bietet das neu eingeübte fluide 4-1-4-1 auf, das je nach Spielszene zum 4-3-3 oder 4-5-1 wird, und in dem vor allem die Offensivspieler extrem viel rochieren.

Pass kam, glaube ich, von Fritz.

Erste Werder-Gelegenheit auf der anderen Seite: Toller Steilpass in die Tiefe; Arnautovic erläuft sich den Pass, flankt den Ball nahe der Grundlinie zurück zum Elfmeterpunkt, wo Hummels gerade eben vor De Bruyne klärt.

Erstmals der BVB mit einem kontrollierten Angriff: Gündogan setzt sich im Mittelfeld gegen den sich verspekulierenden Fritz durch, zieht auf den Strafraum zu, überall um ihn herum kreuzen seine Mitspieler, ziehen die Aufmerksamkeit der Werder-Abwehr auf sich, und so darf Gündogan in aller Ruhe abizehen ... flach rechts vorbei!

Sehr scharfe Hereingabe; Hunt will Weidenfeller überraschen, zirkelt den Ball mit viel Fahrt auf das kurze Ecke, verfehlt aber, und Weidenfeller hätte den wohl auch gehabt.

Schmelzer stößt Junuzovic um, Freistoß Werder von halbrechts. Hunt wird den Ball in den Strafraum bringen ...

Heute aber viel Ballbesitz für Werder in den Anfangsminuten; Dortmund arbeitet gewohnt gut gegen den Ball, noch aber ohne Eroberungen.

Beim letzten Auftritt der Bremer in Dortmund, in der vergangenen Rückrunde, hätte es zu diesem Zeitpunkt übrigens schon 2:0 für den BVB stehen können ...

Werder ballsicher, dann ein weiter Diagonalball von Fritz, den Kirch vor Elia klärt.

Werder stößt an, und sofort schwärmen die Borussen aus, ziehen ihr Pressing auf, natürlich im Kollektiv.

... Anpfiff!

... Platzwahl ...

... Nationalhymne ...

Vielleicht war ich da auch zu voreilig. Sebastian Kehl verliest erstmal eine Erklärung. Stichwort: Fair play. Dass er noch seine Trainingsjacke trägt, verheißt erstmal nichts Gutes.

Endlich, die Spieler kommen auf den Platz. Noch zwei, drei Minuten ...

Eigentlich sollte jetzt angestoßen werden. Vielleicht bin ich da auch falsch informiert. Jedenfalls sieht es nicht so aus, als könne hier gleich gespielt werden. Eine von der DFL aufgefahrene Choreo, die die Geschichte der Bundesliga umreißt, ist gerade in vollem Gange. Ich erspare Ihnen mal die Einzelheiten.

Bei Werder startet Sebastian Mielitz im Tor, was sich schon lange angedeutet hatte. Links hinten erhält Aleksandar Ignjovski den Vorzug vor Lukas Schmitz. Der Rest liest sich so, wie man es erwarten durfte, wenn man Werder währen der Vorbereitung beobachtet hat. Zlatko Junuzovic startet, nachdem er in den letzten Wochen stets mit der beste Bremer war; Neuzugang Kevin de Bruyne beginnt, weil er potenziell der beste Mann im Kader ist; Eljero Elia ist fit genug für seinen Einsatz. Einzige Überraschung: Nils Petersen kann aufgrund von Rückenproblemen nicht beginnen, sitzt auf der Bank. Für ihn rückt nicht Niclas Füllkrug, sondern Marko Arnautovic in die Sturmspitze.

Heute werden offene Fragen beantwortet. Und ich fange direkt damit an. Bei Borussia Dortmund war der Einsatz von Lukasz Piszczek fraglich, und tatsächlich zwingt ihn seine Oberschenkelverletzung zum Zuschauen. Für ihn startet Neuzugang Oliver Kirch. Kevin Großkreutz erhält den Vorzug vor Ivan Perisic, Jakub Blaszczykowski startet, weil Mario Götze noch kein Startelfkandidat ist (aber auf der Bank sitzt). Ansonsten alles wie erwartet.

Was aber erwartet uns in Bezug auf Werder Bremen? Während der eine oder andere Arbeitskollege unkt, Werder stehe 'eine schwere Saison' bevor, haben Klaus Allofs und Thomas Schaaf mit ihren Kaderumwälzungen und neuer taktischer Ausrichtung eine gewisse Euphorie in Bremer Umfeld entfachen können. In der Vorbereitung lief alles nach Plan; beim Liga Total-Cup ließ sich erahnen, wie Werder die Saison angehen möchte: Aggressive Balleroberungen, schnelles Umschalten, direktes Kombinationsspiel - und mit zwei klaren Außenspielern. Doch dann kam Preußen Münster.

Dabei ist es weniger der BVB, der Rätsel aufgibt. Natürlich sind da die Fragen danach, ob Dortmund nach durchwachsener Vorbereitung zum Saisonstart zu seiner Form findet. Danach, ob Shinji Kagawas Abgang kompensiert werden kann. Irgendwie hat Dortmund diese Fragen aber schon letztes Jahr beantwortet, als zum Liga-Auftakt der HSV an die Wand gespielt wurde, und von einem Nuri Sahin spricht auch niemand mehr.

Als Laie wüsste ich nun also, dass Dortmund als Favorit ins Spiel startet. Als Bundesbürger wüsste ich das wohl ohnehin, denn es ist schwer in Deutschland zu leben und gleichzeitig nicht mitzukriegen, dass der BVB gerade ziemlich gut drauf ist. Ständig sind da diese Titelfeiern im Fernsehen. Als Experte aber wäre ich nur unwesentlich schlauer.

Zurück in die Gegenwart. Vor wenigen Minuten wollte ich im Rahmen eines Bundesliga-Tippspiels noch schnell meine Tipps für den ersten Spieltag auf einer Online-Plattform eintragen. Die Website bietet als Orientierungshilfe Wettquoten irgendeines größeren Anbieters an. Und da staunte ich nicht schlecht. Für einen BVB-Sieg gibt es bei jenem Anbieter nämlich pro gesetztem Euro ganze 1.31 Euro zurück. Die Werder-siegt-Quote liegt bei 12.00.

Seit einigen Jahren eröffnet stets der Meister die Saison, zu Beginn der 50. Spielzeit gibt es aber noch einen Grund für genau diese Paarung: Am 24.08.1963 standen sich beide Teams zum Bundesliga-Start in Bremen gegenüber, Timo Konietzka erzielte für den BVB das erste Bundesliga-Tor der Geschichte, am Ende siegte Werder mit 3:2. Aktuell hat sich die Borussia im Pokal ausgerechnet im Weserstadion gegen Oberneuland durchgesetzt, während die Bremer an Drittligist Münster scheiterten. Den letzten Erfolg in Dortmund feierten die Norddeutschen am 28.01.2009, Claudio Pizarro traf zum 2:1-Endstand.

Herzlich willkommen in der Bundesliga zur Begegnung des ersten Spieltages zwischen Borussia Dortmund und Werder Bremen.

Ticker-Kommentator: Danial Montazeri

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