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ANST.: 01.01.1970

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Letzte Aktualisierung: 19:50:48

Ticker-Kommentator: Malte Müller-Michaelis

So weit so gut, das war es für den Moment aus München. Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit und wünsche noch ein schönes Wochenende.

In der nächsten Woche müssen die Bayern in Leverkusen ran, unter der Woche steht noch das Champions League Spiel bei Manchester City auf dem Programm. Der VfL empfängt Eintracht Braunschweig.

Dass Ribery nicht zur Entfaltung kam, lag natürlich auch am starken Auftritt von Christian Träsch, der neben Diego und den Innenverteidigern Naldo und Knoche der beste Wolfsburger auf dem Platz war.

Von den statistischen Werten überzeugte bei den Bayern mal wieder vor allem Philipp Lahm mit den meisten Ballkontakten (101), einer hundertprozentigen Zweikampfquote und über 90 Prozent aller Pässe zum Mann. Erschreckend schwach war heute Franck Ribery, der dann aber im entscheidenden Moment zur Stelle war und das entscheidende Tor sehenswert vorbereitete.

Dieter Hecking dürfte im Großen und Ganzen zufrieden sein, wie seine Mannschaft die taktischen Vorgaben umsetzt hat. Die Defensiv-Arbeit der "Wölfe" war nahezu fehlerfrei. Auf der anderen Seite können sich die Gäste zwar freuen, dass sie "nur" mit 0:1 verloren und dabei gut ausgesehen haben. Aber Punkte gibt es für taktisches Geschick ja bekanntlich nicht.

Dem Bayern-Trainer muss man zumindest attestieren, dass er bei den Auswechslungen ein gutes Händchen hatte. Sowohl Kroos als auch Shaqiri hatten bei der Kombination, die zum goldenen Tor führte, ihre Füße mit im Spiel. Bemerkenswert ist aber auch, dass Guardiola nach der Führung durch seinen dritten Wechsel (Kirchhoff für Mandzukic) ein deutliches Signal in Richtung Ergebnis-Sicherung setzte. Vielleicht eine Lehre aus dem Unentschieden in Freiburg, als die Bayern ein spätes Gegentor fingen.

Von der spielerischen Leistung ihres Teams dürften Pep Guardiola und die anderen Bayern-Verantwortlichen aber nicht unbedingt begeistert sein. Ich habe noch kein Interview mit Matthias Sammer gehört, aber es hallt schon wieder "Dienst nach Vorschrift" in meinen Ohren.

Insgesamt geht das Ergebnis natürlich in Ordnung, weil die Bayern das spielbestimmende Team waren, deutlich mehr Ballbesitz hatten und sich in der zweiten Halbzeit auch die eine oder andere gute Torchance erspielen konnten. Auf der anderen Seite hätten sich die Gäste aus Wolfsburg mit ihrer starken Defensiv-Leistung auch einen Punkt verdient. Offensiv kam von den "Wölfen" über neunzig Minuten aber zu wenig.

Das war's. Die Bayern schlagen den VfL Wolfsburg mit 1:0.

Die Bayern gehen hier wirklich nur noch auf Ergebnis-Sicherung. Müller setzt sich auf rechts durch, zieht aber nicht mehr zur Mitte und will auch gar nicht flanken, sondern geht in Richtung Eckfahne, um ein paar Sekunden zu schinden.

Ein brasilianischer Moment der etwas anderen Art in der Allianz-Arena: Luiz Gustavo spielt am Strafraum der Bayern den aufgerückten Naldo an, der den Zweikampf gegen seinen Landsmann Dante verliert. Doch Wolfsburg versucht hier zumindest noch mal Druck zu machen und doch noch irgendwie den Ausgleich zu erzielen.

Neuer bringt mit einem zu kurz geratenen Anspiel in Richtung Shaqiri Daniel Caligiuri ins Spiel, der auf links in Richtung Grundlinie marschiert, dann aber auf dem Weg das Flanken vergisst und ins Toraus läuft.

Naldo schickt Träsch mit einem langen Ball aus der eigenen Hälfte. Der kommt an Alaba vorbei, wird dann aber vom eingerückten Ribery gestoppt. Der Franzose überzeugt in der zweiten Hälfte - neben der Torvorbereitung - vor allem mit gewonnenen Defensiv-Zweikämpfen.

Auch Pep Guardiola wechselt noch mal aus, bringt mit Jan Kirchhoff einen zusätzlichen Defensiven für Mario Mandzukic, der heute deutlich unter seinen Möglichkeiten blieb.

Freistoß von Diego von der Mittellinie, Naldo steigt im Strafraum hoch und bringt den Ball in Richtung Tor. Doch Neuer ist da und hält mit schöner Flugeinlage.

Und dann folgt der dritte und letzte Wechsel beim VfL: Daniel Caligiuri ersetzt Ivica Olic, der wie immer viel Laufarbeit verrichtet hat, aber keine Torchance hatte.

Nächster Wechsel bei den Gästen: Für Koo kommt Maximilian Arnold neu in die Partie.

Das muss eigentlich das 2:0 für die Bayern sein: Müller schickt Shaqiri mit einem tollen Pass steil in Richtung Gäste-Strafraum, der legt quer für Mandzukic, der eigentlich nur noch an Benaglio vorbei einschieben muss. Doch Naldo eilt zurück und klärt auf der Linie, den Nachschuss kann der Wolfsburger Schlussmann mit den Füßen abwehren.

Perisic treibt den Ball für die Gäste auf rechts, bekommt einen kleinen Schubser vom zurückgeeilten Ribery. Dankert hat kein Foul erkannt und lässt weiterlaufen, Ribery zieht dann selber das Foul und bekommt einen Freistoß.

Die Bayern spielen die Partie jetzt in aller Seelenruhe zu Ende. Die drei Punkte scheinen wichtiger zu sein als ein mögliches Offensiv-Feuerwerk, bei dem sich für Wolfsburg eventuell noch Chancen ergeben könnten.

Rodriguez und Polak erobern auf links den Ball gegen Kroos, Rodriguez versucht es dann mit einem steilen Anspiel in Richtung Perisic, der steht aber wohl knapp im Abseits und wird zurückgepfiffen.

Durch das Gegentor muss Wolfsburg jetzt die defensive Grundordnung natürlich zumindest ein bisschen verlassen und offensiver werden. Dadurch ergeben sich für die Bayern die Räume, die so dicht waren. Mal schauen, ob die Hausherren daraus Kapital schlagen und weitere Treffer nachlegen können.

Mario Mandzukic legt Christian Träsch an der Außenlinie und holt sich dafür zurecht die gelbe Karte ab.

Toller Antritt von Ribery auf der linken Seite. Den Franzosen scheint die Torvorlage zu beflügeln. Ribery zieht an drei Gegenspielern vorbei, geht dann am Strafraum auch gegen den herausgerückten Naldo ins Dribbling, bringt den Ball nach innen, wo Müller am ersten Pfosten durchlässt. Doch in der Zentrale ist kein weiterer Bayern-Spieler mitgelaufen, sonst stünde es jetzt 2:0.

Dieter Hecking reagiert auf den Rückstand, bringt den offensiveren Ivan Perisic auf links für den in der zweiten Halbzeit sehr auffälligen Marcel Schäfer.

Olic geht in der eigenen Hälfte ins Risiko-Dribbling, kommt an zwei Gegenspielern vorbei, bleibt dann aber am dritten hängen und hat Glück, dass Shaqiri im Gegenzug mit dem Ball ins Toraus läuft.

Die Wechsel von Pep Guardiola machen sich sofort bezahlt, Kroos reißt das Spiel im Mittelfeld an sich und auch Shaqiri hat sich mit dem Traumpass, der das Tor einleitete, perfekt eingeführt.

Der gerade frisch eingewechselte Shaqiri schickt mit seiner ersten Ballberührung Ribery auf links steil, der Franzose zieht zur Grundlinie, bringt den Ball in die Mitte, wo THOMAS MÜLLER die Kugel am zweiten Pfosten aus fünf Metern über die Linie drückt.

TOOOOOOOOR!!!!! FC BAYERN MÜNCHEN - VfL Wolfsburg 1:0!!! (MÜLLER)

Doppelwechsel bei den Bayern: Bastian Schweinsteiger und Aren Robben gehen vom Platz und werden durch Toni Kroos und Xherdan Shaqiri ersetzt. Robben ist alles andere als erfreut über die Auswechslung.

Über Diego kommt der Ball wieder zu Träsch auf der rechten Wolfsburger Offensivseite. Dessen Flanke jetzt in Richtung zweiter Pfosten ist richtig gut. Schäfer läuft ein und kommt nach dem Aufsetzer per Kopf an den Ball, wird aber von Rafinha entscheidend gestört und kann die Kugel so aus drei Metern nicht im Tor unterbringen. Schäfer beschwert sich, hätte gerne einen Elfmeter gehabt, den kann es hier aber nicht geben. Trotzdem: Riesenchance für die Gäste.

Träsch ist mal ein bisschen aufgerückt, kommt über rechts und will Olic bedienen, doch Alaba ist dazwischen. Ribery schenkt die Konterchance per Fehlpass direkt wieder her, obwohl sein Gegenspieler jetzt mal weit weg gewesen wäre.

Boateng versucht es erneut mit einem Diagonalpass in Richtung des startenden Robben, aber Naldo ist sehr aufmerksam und scheint mit langen Bällen heute nicht zu überraschen zu sein.

Nach einer Flanke von Lahm aus dem Halbfeld bedient Mandzukic per Kopf den eingelaufenen Robben. Doch dem springt der Ball bei der Annahme etwas weit vom Körper, so dass er die Kugel aus spitzem Winkel nicht mehr aufs Tor bringen kann.

Für den VfL kommt wieder Schäfer über links, hat nach schönem Anspiel von Diego ein bisschen Platz. Die Flanke kommt in den Fünfmeterraum, doch Alaba ist zur Stelle, fängt den Ball ab und leitet den nächsten Gegenangriff ein, der aber wieder von den Wolfsburgern unterbunden werden kann.

Jetzt wagen sich die Gäste mal ein bisschen aus der Deckung: Schäfer hat über links Platz und kommt zum Flanken. Doch Neuer fängt den Ball ab und will das Spiel dann für die Bayern schnell machen. Ribery spielt von links steil auf den startenden Müller, aber Benaglio hat aufgepasst und nimmt den etwas zu langen Pass problemlos auf.

Wieder mal kann Träsch auf der rechten Wolfsburger Abwehrseite einen angedeuteten Antritt von Ribery im Keim ersticken. Träsch zeigt bisher eine blitzsaubere Leistung.

Doch die Hausherren bleiben dran. Ribery bedient per Hacke Robben im Strafraum, der geht im Zweikampf mit Rodriguez mal wieder zu Boden, aber der Außenverteidiger hat den Ball gespielt. Kein Foul und damit natürlich auch kein Elfmeter.

Die Bayern erhöhen den Druck: Müller wird mit einem hohen Ball auf halbrechts geschickt, legt direkt volley ab für Mandzukic, aber Naldo ist aufmerksam und kann klären.

Ribery bedient auf links mit einem schönen Anspiel Alaba, der von Polak gelegt wird.

Rodriguez erzwingt mit hartem Einsteigen gegen Robben den nächsten Ballgewinn für die "Wölfe", Diego will das Spiel schnell machen und Koo schicken, doch der Pass ist deutlich zu steil und leichte Beute für den wie immer gut mitspielenden Manuel Neuer.

Diego verschuldet mit einem überharten Einsteigen den nächsten Freistoß für die Bayern rund dreißig Meter vor dem eigenen Tor. Alaba läuft an, schießt mit links aber knapp drüber.

Die Bayern erarbeiten sich direkt nach Wiederanpfiff zumindest mal wieder eine Halbchance. Müller schickt mit einem hohen Ball Robben auf die Reise, der geht im Strafraum im Laufduell mit Luiz Gustavo zu Boden, aber Dankert hat gute Sicht und entscheidet auf Weiterspielen.

Die Teams sind wieder da, das Spiel läuft.

Die Gäste hätten nach sieben Minuten sogar in Führung gehen können, als Gustavo nach der ersten Ecke des Spiels vollkommen frei zum Kopfball kam, aber Neuer nicht überwinden konnte. Die erste richtig dicke Chance für den FC Bayern gab es erst in der 43. Minute, als es im Strafraum der Gäste zum ersten Mal so richtig brannte und Robben fast das späte 1:0 erzielt hätte. Doch ausgerechnet die einzige Wolfsburger Spitze Olic war im letzten Moment dazwischen und konnte klären.

Auffällig ist nach dieser ersten Hälfte vor allem, dass Franck Ribery auf links gegen den sehr starken Christian Träsch kaum einen Stich sieht. Deswegen geht bei den Bayern sehr viel über rechts, wo Müller es zwar immer wieder mit Flanken versucht, die bislang aber noch nicht für große Gefahr sorgen konnten, weil Knoche und Naldo Mandzukic gut im Griff haben.

Die Bayern tun sich gegen sehr kompakt stehende Wolfsburger extrem schwer. Die Gäste sind hier sehr offensichtlich mit dem Plan angereist, das 0:0 möglichst lange zu halten. Das gelingt bis zur Pause besonders gut, weil die "Wölfe" exzellent verschieben, die Räume vor dem eigenen Strafraum extrem eng halten und so den Bayern einfach keinen Platz lassen, sich durch gelungene Kombinationen Torchancen zu erspielen.

Sehr pünktlich pfeift Schiedsrichter Dankert ab und bittet die Teams in die Kabine.

Ribery ist mal wieder vor Träsch nach rechts "geflüchtet", spielt schön Müller frei, der wieder zum Flanken kommt. In der Mitte behindern sich Schweinsteiger, der mit dem Kopf zum Ball will, und Mandzukic, der zum Seitfallzieher ansetzt, gegenseitig. So bekommt keiner der beiden den Ball, und die Wolfsburger können klären.

Jetzt wird es zum ersten Mal so richtig heiß im Wolfsburger Strafraum: Olic kann eine weitere Flanke per Kopf nicht wirklich klären. Über Umwege kommt der Ball zu Robben, der am Fünfmeterraum zum Abschluss kommt. Doch Olic macht seinen Fehler wieder gut, ist dazwischen und kann im letzten Moment zur Ecke klären.

Die Gastgeber bleiben dran und erzwingen den Ballgewinn, Müller versucht es mal wieder mit einer Flanke von rechts, doch Knoche kann vor Mandzukic klären.

Boateng schickt Robben auf rechts steil, doch diesen Ball kann nicht mal der schnelle Niederländer erlaufen. Es gelingt ihm gerade noch, den Abstoß zu verhindern und mit einer Grätsche an der Torauslinie einen Einwurf für Wolfsburg zu erzwingen.

Die Gäste kontern über Schäfer, der auf links ein bisschen Platz hat und es mit einer Flanke versucht. Doch Olic ereilt dassselbe Schicksal wie eben Mandzukic auf der anderen Seite: Er hat keine Chance, an die Kugel zu kommen.

Fehler von Diego im Aufbau, der Ball kommt auf rechts zu Müller, der es mit einer langen Flanke versucht, doch Mandzukic kommt gegen zwei Wolfsburger in der Mitte nicht an den Ball.

Die Bayern tun sich nach wie vor sehr schwer damit, eine Lücke im Wolfsburger Defensiv-Verbund zu finden. Immer wieder versucht Boateng das Spiel anzuschieben, doch nach Anspielen auf Rafinha oder Müller geht es meist wieder zurück in Richtung Lahm. Wirklich gefährlich werden die Gastgeber aus dem Spiel heraus nach wie vor nicht.

Gefährlich wird es dann mal wieder nach einer Standardsituation für die Bayern. Nach Foul von Schäfer an Müller bringt Robben einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld. Der ist zwar halbhoch getreten und dürfte damit eigentlich kein Problem für die Wolfsburger Verteidiger sein. Doch der Ball rutscht durch und geht nur knapp neben dem langen Pfosten ins Toraus.

Einen Stockfehler von Naldo, der ein Anspiel ins Seitenaus rollen lässt, nutzt Ribery zu einem schnellen Einwurf auf Mandzukic. Wolfsburg ist defensiv nicht sortiert, Mandzukic versucht es mit einer Hereingabe in Richtung Rückraum, doch Rodriguez ist zur Stelle und klärt zur ersten Ecke für die Bayern, die aber nichts einbringt.

Ribery bringt den Ball mit Schnitt zum Tor, Benaglio muss raus und fischt die Kugel am zweiten Pfosten mit einer Hand aus der Luft.

Jetzt haben Müller und Ribery mal die Seiten getauscht. Nach einem weiteren guten Diagonalball von Boateng auf links geht Müller gegen Träsch in den Luftzweikampf. Die beiden prallen zusammen. Schiedsrichter Dankert entscheidet auf Freistoß für die Bayern.

Die Bayern schnüren den VfL jetzt wieder tief in der eigenen Hälfte ein. Auffällig ist, dass die Hausherren es vermehrt über die rechte Seite versuchen, weil Träsch es bislang sehr gut gelingt, Ribery auf links aus dem Spiel zu halten.

Müller kommt für die Bayern über rechts, zieht zur Grundlinie und schlägt den Ball per Vollspann scharf vors Tor. Benaglio ist da und klärt mit dem Fuß.

Nachdem Diego den Freistoß in die Arme von Neuer schlägt und dieser schnell Philipp Lahm am eigenen Strafraum anspielt, geht Diego übermotiviert in den Zweikampf und holt sich selber die gelbe Karte ab.

Schweinsteiger lässt sich an der Außenlinie zu einem Schubser gegen Diego hinreißen. Der geht wie vom Blitz getroffen zu Boden, bekommt aber dadurch, was er wollte: Freistoß für den VfL und die erste Verwarnung des Spiels für Schweinsteiger.

Wieder eröffnet Boateng für die Bayern mit einem schönen Diagonalball. Diesmal ist Schweinsteiger auf links ausgewichen, doch Träsch ist wieder zur Stelle und kann die Situation zunächst klären. Beim Konteransatz über Träsch geht Alaba dazwischen, und will den nächsten Gegenangriff für die Bayern über Ribery einleiten. Doch der Franzose hat bislang einen gebrauchten Tag erwischt, verstolpert viele Bälle und gewinnt kaum einen Zweikampf.

Diego geht gut dreißig Meter vor dem eigenen Tor gegen Schweinsteiger im Zweikampf etwas ungeschickt zu Werke. Die Bayern bekommen den nächsten Freistoß zugesprochen. Alaba versucht es direkt. Der Ball geht deutlich links vorbei. Da war wohl noch ein Wolfsburger Abwehrbein dazwischen, das Schiedsrichter-Gespann hat es aber anders gesehen und entscheidet auf Abstoß.

Mandzukic weicht auf den linken Flügel aus, nimmt Tempo auf und Ribery mit, der gegen Träsch aber einen erstaunlich schweren Stand hat und den Ball im Zweikampf verliert. Die Gäste deuten zumindest mal schnelles Umschalten an, doch der Steilpass in Richtung Olic ist etwas zu lang, so dass die einzige Wolfsburger Spitze nicht herankommt.

Auf der anderen Seite geht Knoch ungeschickt gegen Müller zu Werke. Den daraus resultierenden Freistoß von halbrechts bringt Robben gefährlich mit Schnitt vors Tor. Müller steigt am zweiten Pfosten hoch und bringt den Ball per Kopf zwar an Benaglio vorbei aber nicht aufs Tor.

Diesmal kommt Gustavo in der Mitte nicht zum Kopfball, dafür sichert sich Schäfer nach einer zu kurz geratenen Abwehr den Rebound und zieht aus der zweiten Reihe ab. Der Ball geht aber deutlich rechts vorbei.

Träsch versucht es für die "Wölfe" mit einem Vorstoß über rechts, Alaba fälscht die Flanke zur zweiten Ecke für die Gäste ab.

In der ersten Viertelstunde geht das Defensiv-Konzept der Gäste bislang gut auf. Der FC Bayern hat zwar natürlich deutlich mehr Ballbesitz, kann den bislang aber nicht in ernsthafte Gefahr umsetzen, da Wolfsburg gut verschiebt und den Raum in der eigenen Hälfte sehr eng hält.

Boateng schiebt das Spiel für die Bayern an, über Arjen Robben kommt der Ball auf rechts zu Müller, dessen Flanke aber ein bisschen zu lang für den in der Mitte gestarteten Mandzukic ist.

Diego bringt den Ball in die Mitte, aber Alaba ist am zweiten Pfosten mit dem Kopf zur Stelle und kann klären, keine Gefahr fürs Tor von Manuel Neuer.

Auf der anderen Seite hat Olic auf links ein bisschen Platz, marschiert in Richtung Grundlinie, zieht dann noch mal zurück und wird dabei von Boateng getroffen. Freistoß für die "Wölfe" am gegnerischen Strafraum.

Der VfL geht sehr hart in die Zweikämpfe. Koo langt gegen Alaba hin, Rodriguez fällt Mandzukic. Schiedsrichter Dankert belässt es noch bei Ermahnungen.

Die Bayern berauschen sich am eigenen Ballbesitz, kommen gegen die gut gestaffelte und kompakte Wolfsburger Defensive aber bislang noch nicht zu guten Anspielen in die Tiefe. Stattdessen spielt Rafinha einen überheblichen Fehlpass in die Füße von Diego. Doch der spielt zurück zum eigenen Torwart, anstatt einen möglichen schnellen Konter einzuleiten.

Die erste richtig dicke Torchance der Partie haben dann aber überraschenderweise die Gäste. Rodriguez bringt eine Ecke von links, Luiz Gustavo ist zehn Meter vor dem Münchner Tor in zentraler Position total blank, kann den Kopfball aber nicht gut genug platzieren, so dass Neuer parieren kann.

Guter Diagonalball von Boateng in Richtung Ribery, der gegen Träsch ins Laufduell geht und den Ball per Hacke im Spiel hält. Doch dann ist Träsch wieder da und kann klären. Gute Aktion des Verteidigers.

Alaba und Ribery nehmen über links gemeinsam Tempo auf. Der Franzose will im Strafraum auf den Österreicher durchstecken, doch die vielbeinige Wolfsburger Abwehr ist dazwischen und kann so die erste richtig gefährliche Aktion unterbinden.

Wolfsburg nimmt das Spiel so an, wie es nun mal ist, zieht sich tief zurück und versucht, die Räume in der eigenen Hälfte möglichst eng zu halten.

Die Hausherren machen genau das, was Guardiola von ihnen sehen will. Sie lassen den Ball gut und sicher durch die eigenen Reihen laufen, verlagern das Spiel von links nach rechts und wieder zurück und sorgen dafür, dass die "Wölfe" nicht mal in die Nähe der Kugel kommen.

Wolfsburg hat Anstoß, die Bayern gehen sofort drauf. Mandzukic und Ribery erzwingen den ersten Ballgewinn tief in der Hälfte der Gäste. Doch Alaba setzt etwas zu energisch nach, hält den Fuß gegen Träsch drüber. Freistoß Wolfsburg.

Schiedsrichter Bastian Dankert gibt die Partie frei. Los geht's!

Die Mannschaften marschieren ein, die Allianz-Arena ist natürlich ausverkauft - was nicht nur aber besonders zur "Wiesn"-Zeit - nicht verwundern kann. Luiz Gustavo wird vor Anpfiff von Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß geehrt. Nette Geste. Fast hätte ich jetzt geschrieben, dass es der einzige Blumenstrauß ist, den Gustavo hier heute gewinnen kann. Aber ich wollte ja nicht böse sein und mich mit Prognosen zurückhalten.

Auch bei Wolfsburg wird im Übrigen im Vergleich zum 2:0-Sieg im DFB-Pokal am vergangenen Dienstag ein bisschen rotiert: Knoche ersetzt Timm Klose in der Innenverteidigung, Polak rückt für Vierinha ins defensive Mittelfeld, der sich im Pokal einen Kreuzbandriss zuzog und entsprechend lange ausfallen wird. Schließlich startet Koo auf der rechten Offensiv-Position im Mittelfeld für Ivan Perisic.

Auch die Bilanz von Dieter Hecking als Trainer in München ist ernüchternd: Fünf Niederlagen setzte es für den Coach beim FC Bayern mit Wolfsburg, Nürnberg und Hannover. Nur bei seinem allerersten Auftritt in München im November 2006 konnte er mit 96 einen 1:0-Auswärtssieg feiern. Auch aus dem letzten Gastspiel können Hecking und seine "Wölfe" nur wenig Selbstvertrauen ziehen: Am 16. April diesen Jahres setzte es im DFB-Pokal-Halbfinale eine deftige 1:6-Klatsche. Die "gute Nachricht" für den VfL: Mario Gomez, der im April in den letzten zehn Minuten noch einen blitzsauberen Hattrick erzielte, spielt inzwischen bekanntermaßen nicht mehr in München. Die schlechte Nachricht: Mario Mandzukic, Arjen Robben und Xherdan Shaqiri könnten heute durchaus wieder unter den Torschützen sein.

Gibt es überhaupt irgendetwas, das heute für die "Wölfe" und gegen den nächsten Heimsieg der Bayern spricht? Wenn man ehrlich ist, dann können wir den Niedersachsen nicht viel Hoffnung machen. Wolfsburg hat in der noch jungen Saison alle drei Auswärtsspiele verloren und dabei ein Torverhältnis von 1:7 vorzuweisen. Der FCB hat parallel dazu seine drei Heimspiele allesamt gewonnen und sich mit einer Tordifferenz von 7:1 "dahoam" wenig Blöße gegeben. Wenn ich böse wäre, würde ich tippen, dass sich das Torverhältnis heute auf beiden Seiten verdoppel könnte. Aber erstens bin ich kein böser Mensch und zweitens ist es nicht mein Job, hier Tipps abzugeben.

Wenn man dann noch bedenkt, dass unter anderem Javi Martinez und Thiago verletzungsbedingt nach wie vor fehlen und Mario Götze nach überstandener Kapselverletzung zwar inzwischen wieder auf der Bank Platz nehmen und heute zumindest auf einen Einsatz als Joker hoffen darf, könnte dem geneigten und neutralen Bundesliga-Zuschauer schon schwindelig werden.

Für die Bayern läuft neben dem Oktoberfest auch die "Niedersachsen-Woche". Nach dem souveränen 4:1 gegen Hannover im DFB-Pokal am Mittwoch will das Team von Pep Guardiola heute gegen Wolfsburg nachlegen. Dafür nimmt der Star-Trainer fünf Wechsel vor. Im Pokal unter der Woche durften van Buyten, Contento, Kroos, Shaqiri und Pizarro von Beginn an ran. Heute starten stattdessen wie erwähnt Boateng, Alaba, Robben, Ribery und Mandzukic. Dass Guardiola ein hervorragender Trainer ist, steht außer Frage. Aber mal ganz im Ernst: Wer auf diesem Niveau rotieren kann, kann eigentlich auch gar nicht allzu viel falsch machen.

Um heute für neunzig Minuten und auch nächste Woche Fußball spielen zu dürfen, müsste Gustavo heute die kleine "Serie" durchbrechen, die er gestartet hat: Bei den beiden letzten Auswärtsspielen in Mainz und Leverkusen sah der Sechser die gelb-rote Karte. Einen dritten Platzverweis in Serie will Gustavo vermeiden: "Ich versuche aus diesen Dingen zu lernen, damit sie nicht wieder passieren. Mehr kann ich nicht tun."

Bei den Gästen stehen also mit Olic und Luiz Gustavo zwei Ex-Bayern in der Startformation. Gerade für Gustavo dürfte die Rückkehr nach dem Wechsel im Sommer etwas Besonderes sein. Doch des Brasilianer wiegelt ab. "Klar, ich habe noch viele Freunde und freue mich, sie wiederzusehen. Aber ich habe noch mit keinem telefoniert. Ich will Fußball spielen. Das ist das Wichtigste."

Die Wölfe halten mit folgendem Personal dagegen: Benaglio - Träsch, Naldo, Knoche, Rodriguez - Polak, Luiz Gustavo - Koo, Diego, M. Schäfer - Olic

Der Triple-Sieger tritt mit folgender Elf an: Neuer - Rafinha, Boateng, Dante, Alaba - Lahm - Robben, Müller, Schweinsteiger, Ribery - Mandzukic

18 von 19 Auftritten in München (einschließlich dreier im DFB-Pokal) verloren die Wolfsburger. Ihren einzigen Punkt dort ergatterten sie am 8. Dezember 2001 mit einem 3:3. Der damals zweifache Torschütze Claudio Pizarro ist als einziger der damaligen Akteure noch aktiv. Die letzten vier Duelle gewannen die Bayern zu null. Die Norddeutschen gingen an der Isar erst einmal in Führung, 1:0 beim 2:4 in ihrer Meistersaison 2008/09. VfL-Trainer Dieter Hecking feierte schon einen Sieg beim FC Bayern: am 8. November 2006 beim 1:0 mit Hannover. Alle drei Auswärtsspiele der Saison verloren die Wolfsburger, für die Ivica Olic in den letzten drei Partien viermal traf, mit jeweils zwei Toren Differenz. Der FC Bayern ist seit dem 1:2 gegen Leverkusen vom 28. Oktober fast ein Jahr zu Hause ungeschlagen und gewann alle elf Heimspiele dieses Jahres mit insgesamt 40:6 Toren. Mario Mandzukic erzielte für die Münchner im Schnitt alle 117 Spielminuten ein Tor.

Herzlich willkommen in der Bundesliga zur Begegnung des siebten Spieltages zwischen Bayern München und dem VfL Wolfsburg.

Ticker-Kommentator: Malte Müller-Michaelis

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